Fundkatze oder nicht?

Gerhard Reinert aus Ayl ist empört: Ihm ist eine Katze zugelaufen, die er nicht länger füttern kann. Doch bei der Verbandsgemeinde Saarburg stieß er auf Widerstand, als er diese darauf hinwies, dass es sich um ein Fundtier handele. Statt die Katze als solches anzuerkennen, versucht es die VG nun erstmal mit Vermittlung.

 „Sie ist sehr zutraulich“ : Gerhard Reinert aus Ayl mit der ihm zugelaufenen Katze, die sich seit Wochen auf seiner Terrasse aufhält. TV-Foto: Julia Kalck

„Sie ist sehr zutraulich“ : Gerhard Reinert aus Ayl mit der ihm zugelaufenen Katze, die sich seit Wochen auf seiner Terrasse aufhält. TV-Foto: Julia Kalck

Ayl. (jka) Einen ähnlichen Fall wie in Tawern gibt es auch in Ayl. Vor einigen Wochen ist Gerhard Reinert aus Ayl eine Katze zugelaufen. Er hat angefangen, sie zu füttern. Sie ist zahm und zutraulich, sagt er. Tagsüber sitzt das Tier an der Terrassentür. "Wir können sie nicht behalten, weil sich unser Hund nicht mit ihr verträgt", sagt Reinert. Er wollte die Katze ins Tierheim bringen, dieses verwies ihn an die Verbandsgemeinde Saarburg. Die sei für die Fundtiere zuständig. "Ich habe dort angerufen und dort sagte man mir, ohne das Tier gesehen zu haben, dass dies ein freilaufendes Tier sei, für das man nicht zuständig sei", sagt er empört.

Michael Meyer, stellvertretender Leiter des Ordnungsamts, reagiert auf TV-Anfrage: "Freilaufende Tiere sind auf dem Land nichts Außergewöhnliches. Wir können daher nicht einfach so von einem Fundtier ausgehen." Er habe Reinert das vorgeschlagen, was die VG seit Jahren praktiziere. Damit sei "das letzte Wort noch nicht gesprochen" gewesen, wehrt er sich gegen den Vorwurf Reinerts, er habe sofort die Zuständigkeit von sich gewiesen. "Wir setzen ein Bild der Katze ins Amtsblatt. Darauf können sich dann Besitzer melden oder aber Leute, die die Katze aufnehmen."

Die Erfolgsquote dieses Prinzips sei hoch, so Meyer. Im vergangenen Jahr habe man "vielleicht eine Katze ans Tierheim vermittelt". Für eine Fundkatze, die ins Tierheim kommt, zahlt die VG fünf Euro am Tag für maximal 56 Tage. Auch für Reinerts zugelaufene Katze gibt es wohl Hoffnung. Meyer: "Wir haben inzwischen die Information bekommen, dass die Katze möglicherweise jemandem gehört."

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