Tradition Marienkirmes Beurig und der stärkste Mann im Ländchen

Saarburg-Beurig · Bei der Beuriger Marienkirmes dreht sich alles um den Nachbarn Luxemburg

 Nur mit den Zähnen hält Georges Christen – zumindest für einige Sekunden – das Gewicht von Tisch und einer Frau aus dem Publikum.

Nur mit den Zähnen hält Georges Christen – zumindest für einige Sekunden – das Gewicht von Tisch und einer Frau aus dem Publikum.

Foto: Herbert Thormeyer

Georges Christen ist kein Hüne vom Schlage eines Arnold Schwarzenegger. Nein, der stärkste Mann von Luxemburg sieht eigentlich ganz normal aus. Dabei ist sein Können alles andere als normal: dicke Telefonbücher durchreißen, Eisen verbiegen und Wärmflasche zum Platzen bringen gehören zum Showprogramm des Kraftprotz.

Christen ist der Star des Eröffnungsabends der Beuriger Marienkirmes. Höhepunkt seiner Powershow: Er wählt eine 50 Kilogramm schwere junge Frau aus dem Publikum, setzt sie auf einen kleinen Tisch und hebt sie hoch – mit einem beherzten Biss in die Tischkante. Einige Sekunden werden Tisch und Dame freihändig gehalten – nur mit dem Gebiss!

Dabei lief die Beuriger Marienkirmes zum Zeitpunkt dieses spektakulären Showacts schon wie am Schnürchen. Das Nachbarland Luxemburg war diesmal das große Thema. „Das Motto zieht sich dabei nicht nur durchs Unterhaltungsprogramm, sondern auch durch die Deko und das Angebot bei Essen und Trinken“, erklärt Andreas Jager, Sprecher des Organisationsteams der Fördervereine von Feuerwehr und Musikverein. Nur wenn eine Idee perfekt zum Motto passt, wird sie umgesetzt. Das macht die Beuriger Kirmes besonders – und prompt kamen an den drei Festtagen rund 3000 Besucher.

Der Luxemburger Honorarkonsul Klaus Jensen, früherer Oberbürgermeister von Trier und Gatte von Ministerpräsidentin Malu Dreyer, schlug das erste Fass an. Er vertritt 7000 Luxemburger, die in Deutschland leben. Was Jensen wichtig ist: „Direkt nach dem Krieg waren die Luxemburger die ersten, die Deutschen die Hand gereicht haben.“ Hier werde ein funktionierendes Europa gelebt. Auch Bürgermeister Jürgen Dixius sagte: „Es war Zeit, dass Luxemburg Motto dieser Kirmes wurde. Ohne offene Grenzen würden wir uns ganz schnell zurückentwickeln.“

Dank des schönen Wetters war der Festplatz neben der Marienkirche schnell richtig voll mit Besuchern. Das Essen, das eigentlich für drei Tage reichen sollte, war am Samstag bereits ausverkauft. Flugs mussten neue Würste und anderes nachgeliefert werden.

Großen Andrang gab es wieder beim Quetschenkuchen, der dieser Kirmes, neben der heiligen Maria, den Namen gibt. „Tolles Wetter, tolle Bands, friedliche Stimmung“, bilanzierte Andreas Jager am Ende dieser besonderen Kirchweih.

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