Grenzenlose Jugendarbeit

Europa wächst zusammen - beispielsweise an der deutsch-luxemburgischen Grenze bei Wincheringen. Bereits seit zwei Jahren fördert das "Jugendnetzwerk Wormer-Wincher-Palzem" den Kontakt zwischen deutschen und luxemburgischen Jugendlichen, die in der Grenzregion leben. Nun zogen die Organisatoren Bilanz.

Wormeldingen/Wincheringen/Palzem. Obwohl es von Wincheringen bis ins benachbarte Wormeldingen nur ein Katzensprung ist, wusste bis vor zwei Jahren der eine vom anderen nur sehr wenig. Anders ausgedrückt: "Es gab so gut wie keine Kontakte zwischen den Jugendlichen aus Wincheringen und denen aus Wormeldingen", wie Diplom-Sozialarbeiterin Beatrix Leuk-Rauen berichtet. Das änderte sich im Jahr 2005 mehr oder weniger schlagartig. Seither treffen sich junge Leute aus beiden Gemeinden sowie aus Palzem regelmäßig und an verschiedenen Orten. Sportliche Aktivitäten stehen dabei ebenso im Mittelpunkt wie das Gespräch.Jugendnetztwerk gab den Anstoß

Den Anstoß für die grenzüberschreitenden Kontakte gab das "Jugendnetzwerk Wormer-Wincher-Palzem". Hauptziel des Jugendarbeits-Projekts ist, Jugendliche aus Wormeldingen auf luxemburgischer sowie Wincheringen und Palzem auf deutscher Seite zusammenzubringen. Die Organisation des Netzwerks haben die Saarburger Außenstelle der Fachstelle Kinder- und Jugendpastoral im Bistum Trier sowie das Luxemburgische Rote Kreuz (Croix-Rouge Luxembourgeoise) als Betreiber des Jugendhauses in Wormeldingen übernommen.Zu den Aktivitäten der in das Netzwerk eingebundenen Mädchen und Jungen zählten in den vergangenen zwei Jahren unter anderem die Teilnahme an Fußballturnieren dies- und jenseits der Grenze, eine Fahrt nach Paris und die Teilnahme am Brückenfest in Wincheringen. Außerdem gab es Veranstaltungen zum Thema Drogenprävention.Im Mittelpunkt aber standen und stehen die Aktivitäten, die sich im Lauf der Zeit zu dauerhaften "Einrichtungen" entwickelt haben. Gemeint sind die regelmäßigen Treffen zwischen deutschen und luxemburgischen Jugendlichen. Zur Verfügung stehen dazu beispielsweise die Sport- und Freizeitanlage in Wincheringen, das Jugendheim Palzem und das erst 2006 fertiggestellte Jugendhaus in Wormeldingen.In einer Gesprächsrunde zogen die an dem Projekt beteiligten Gemeinden und Pädagogen Bilanz. "Die Angebote des Netzwerks wurden von den Jugendlichen gut angenommen", berichtete Leuk-Rauen, Leiterin der Saarburger Außenstelle der Fachstelle Kinder- und Jugendpastoral. Leo Lauer, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Saarburg, betonte: "Die Vernetzung der Jugendarbeit zwischen der luxemburgischen und den deutschen Gemeinden ist erreicht worden." Auch nach Ansicht von Ernest Demuth, Bürgermeister von Wormeldingen, sollte das Projekt fortgesetzt werden. Extra Die Förderer Das Jugendnetzwerk Wormer-Wincher-Palzem erhält finanzielle Unterstützung aus dem Interreg-Programm der Europäischen Union, dessen Ziel unter anderem die Förderung der Zusammenarbeit zwischen den Grenzregionen benachbarter EU-Länder ist. Die aktuelle Förderperiode läuft im Juni 2008 aus. Um die Zukunft des Jugendnetzwerks zu sichern und die grenzüberschreitende Jugendarbeit weiter ausbauen zu können, bemühen sich die beteiligten Gemeinden, die Verbandsgemeinde Saarburg, das Luxemburgische Rote Kreuz und die Saarburger Außenstelle der Fachstelle Kinder- und Jugendpastoral im Bistum Trier derzeit darum, auch in der neuen, 2008 beginnenden Förderperiode, Mittel aus dem Interreg-Topf zu erhalten. Ein entsprechender Antrag soll in den kommenden Monaten gestellt werden. (hpü)

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