Günther Wallraff plaudert aus dem Nähkästchen: Journalist kommt zum Auftakt des Saar-Hunsrück Literatur- und Musikfestivals nach Saarburg

Saarburg · Mit seinen Recherchen deckt Günther Wallraff seit mehr als 50 Jahren Missstände - etwa in Unternehmen - auf. Er ist einer der Gäste zum Auftakt des Saar-Hunsrück Literatur- und Musikfestivals in Saarburg am 8. August. Außerdem kommen am 17. Oktober der Fernsehjournalist Michael Opoczynski und am 18. Oktober die Romanautorin Tanja Kinkel.

 Die Organisatoren des Saar-Hunsrück Literatur- und Musikfestivals, Brigitte Nehmzow und Tim Kohley, freuen sich mit der Hausherrin Anette Barth (von links), dass sie für ihre Veranstaltung in der früheren Glockengießerei eine neue Heimat gefunden haben. TV-Foto: Alexander Schumitz

Die Organisatoren des Saar-Hunsrück Literatur- und Musikfestivals, Brigitte Nehmzow und Tim Kohley, freuen sich mit der Hausherrin Anette Barth (von links), dass sie für ihre Veranstaltung in der früheren Glockengießerei eine neue Heimat gefunden haben. TV-Foto: Alexander Schumitz

Foto: (h_sab )

Saarburg. Mit einem überarbeiteten Konzept hoffen die Organisatoren des Saar-Hunsrück Literatur- und Musikfestivals die Fans von gutem Lesestoff, abwechslungsreicher Musik und moderner Kunst in die Kulturgießerei in Saarburg zu locken.
Neu sind der Veranstaltungsort und die Aufteilung des Festivals auf zwei Termine, nämlich auf Samstag, 8. August, und das Wochenende vom 17. und 18. Oktober.Treffpunkt für Künstler-Szene


Für den Umzug von der Saarburg hinunter in die ehemalige Glockengießerei habe gesprochen, dass die Infrastruktur dort erheblich besser sei, sagt Tim Kohley, Vorsitzender des Vereins Literatur-on-Tour Saar-Hunsrück, der die Veranstaltung organisiert.

"Zugleich haben wir uns mit anderen Veranstaltern in Saarburg so abgestimmt, dass wir uns nicht gegenseitig die Besucher wegnehmen", ergänzt er. Froh, dass das Literaturfestival in die Kulturgießerei zieht, ist auch Anette Barth. Die Geschäftsführerin der Einrichtung freut sich darüber, dass sich die ehemalige Glockenmanufaktur für drei Tage in einen Treffpunkt für Autoren, Musiker und Künstler verwandelt.

Verantwortlich für das Programm ist Brigitte Nehmzow. Die Moderatorin von OK54 hat Wert darauf gelegt, dass die Mischung aus regionalen und national bekannten Autoren stimmt. Zum Auftakt kommt am Samstag, 8. August, 18.30 Uhr, Günther Wallraff nach Saarburg. Der 72-Jährige ist bekannt für seine Recherchen, in denen es ihm immer wieder gelingt, etwa Missstände in Unternehmen aufzudecken. Allerdings eckt der "Enthüllungsjournalist" mit seinen Untersuchungsmethoden auch immer wieder mal an.

Eine kontroverse Debatte verspricht Michael Opoczynski am Samstag, 17. Oktober, 18.30 Uhr. Der frühere Moderator des ZDF-Wirtschaftsmagazins Wiso spricht über sein aktuelles Buch "Krieg der Generationen: Und warum unsere Jugend ihn bald verloren hat". Nehmzow ist überzeugt, dass die Analyse des Fernsehjournalisten hilfreich für die Diskussion über den demografischen Wandel ist.

Drei Theaterstücke, fünf Novellen, 17 Romane und zahlreiche Aufsätze, vieles davon übersetzt in etliche Sprache: Tanja Kinkel ist sicherlich eine der fleißigsten deutschsprachigen Autoren. Die 45-Jährige kommt am Sonntag 18. Oktober, 17.30 Uhr, in die Kulturgießerei nach Saarburg. "Mich fasziniert an ihr, wie sie es schafft, ihre detaillierten Recherchen in spannende Geschichten einzubetten", sagt Nehmzow.

Neben den national bekannten Autoren kommen auf dem Festival aber auch regionale Autoren (siehe Extra) zu Wort. "Das ist uns wichtig, da gerade der Austausch innerhalb der Szene wichtig ist", sagt Kohley. Er hat beim Musikprogramm für die drei Festivaltage genau hingeschaut und ist froh, dass er für Samstag, 8. August, 20 Uhr, die Band PerDu engagieren konnte, die das Saarland im Bundesvision Song Contest vertritt.Extra

Samstag, 8. August: Uschi Pauls liest aus Des Teufels Gold (14 Uhr); der Gitarrist Nassir Yassin gibt ein Konzert auf der klassischen Gitarre (14.45 Uhr); Hans-Peter Lorang stellt seinen Roman Die Hexentochter von Wüstenbühl vor (16 Uhr) und das Trio Jazzymore aus Trier unterhält mit improvisierter Musik (17 Uhr). Samstag, 17. Oktober: Merlin Monzel liest aus Die Rückkehr des Drachenjungen (13 Uhr); Emile Claassen stellt sein Buch Kundus-Connection vor (13.45 Uhr); Michael Ophelders, Sabine Brandauer und Achim Schneider präsentieren das musikalische Theaterstück "Kann denn Liebe Sünde sein?" (16 Uhr); der Trierer Liedermacher Achim Weinzen tritt um 17 Uhr auf, und die Irish-Folk-Band Jack in the Green gibt ab 21 Uhr ein Konzert. Sonntag, 18. Oktober: Musikgottesdienst mit dem Literatur-on-Tour-Projektchor (10 Uhr); Rolf Ersfeld liest aus seinem Krimi Spur der Eiskristalle (12.30 Uhr); anschließend stellt Michaela Knospe ihr Buch Satansbraten vor (14 Uhr); gerne gesehener und gehörter Gast des Festivals ist der Tenor Thomas Kiessling (15 Uhr). Zum Abschluss des Festivals tritt der Trierer Produzent, Komponist und Musiker Daniel Bukowsky auf (20 Uhr). An dem Oktober-Wochenende stellen die Künstler Cathleen Kelkel, Louis Théobald, Sylvain Divo, Rolf Spengler sowie die Malerin Doro Reichert ihre Plastiken und Bilder aus. Tickets gibt es an der Tageskasse für jeweils zehn Euro. Sie können bei der Kulturgießerei, Telefon 06581/2336, reserviert werden. itz

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