Heimat für Menschen aus 44 Ländern - Wincheringen feiert erstmals Fest der Nationen

Wincheringen · Niemand soll sich fremd fühlen in Wincheringen. Sich einander näherkommen, egal, wo man geboren wurde, das wird am Sonntag, 11. September, von 11 bis 22 Uhr in der Ortsmitte möglich. 15 Nationen stellen hier ihre Kultur und vor allem ihre Gaumenfreuden vor.

 Mit vielen Flaggen symbolisieren Karl Donkel, Elmar Schömann und Matthias Hild (von links) vor dem Warsbergturm die Internationalität Wincheringens. Das Fest der Nationen ist im Ortskern. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Mit vielen Flaggen symbolisieren Karl Donkel, Elmar Schömann und Matthias Hild (von links) vor dem Warsbergturm die Internationalität Wincheringens. Das Fest der Nationen ist im Ortskern. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Foto: Herbert Thormeyer (doth), Herbert Thormeyer ("TV-Upload Thormeyer"

Wincheringen. Der Flyer ist zweisprachig: In Englisch und Deutsch werden Wincheringer zum Fest der Nationen am Sonntag, 11. September, von 11 bis 22 Uhr ins Herz des Dorfes einladen. 15 Stände sind es jetzt, denn auch die Finnen wollen dabei sein. Insgesamt leben 44 Nationen in Wincheringen.

Veranstalter ist die Initiative für Heimat und Kultur Wincheringen. Deren Vorsitzender, Karl Donkel, ist überzeugt: "Um eine Heimat zu finden, ist die Kultur das beste Vehikel." Alle 44 Nationen sollen sich im Schatten der alten Kastanie und in der "Gööt" näherkommen, dabei ihre eigene Kultur vorstellen, vor allem auch kulinarisch. So soll ein Miteinander mit Verständnis für einander entstehen. Wenn man sich erst einmal näher kenne, sei das viel leichter, ist der Grundgedanke. Die Interessengemeinschaft ist Nachfolger des Verkehrsvereins, um den es in den letzten Jahren sehr still geworden ist. Wieder etwas Kulturelles in Gang zu setzen, fand vor einem Jahr zunächst bei 14 Gründungsmitgliedern Anklang. "Inzwischen haben wir 93 Mitglieder", sagt Donkel mit Stolz.

Ortsbürgermeister Elmar Schömann treibt schon seit längerem eine Sorge um, und die hat mit den 40 Hektar Neubaugebieten zu tun, die es in seinem Dorf gibt: "Es soll nicht zu zwei Dörfern kommen. Wir wollen eine Einheit bleiben."Kirmes wird zentraler


Was viele seiner Mitbürger vermissten: "Die Kirmes ist immer auf dem Platz bei der Feuerwehr. Das ist schon ganz schön außerhalb, und deshalb gehen da manche nicht hin." Jetzt wird zentral gefeiert. Von der alten Kastanie ausgehend, wo zwei nagelneue Häuschen stehen werden, wie sie auch von Weihnachtsmärkten bekannt sind, bauen 15 Nationen ihre Stände in die "Grööt" hinein. Anlieger öffnen dafür auch ihre Höfe. 30 Helfer stellen sicher, dass all das klappt, was seit Jahresbeginn vorbereitet wurde.

Sich begegnen bei Essen und Trinken, Musik aus zahlreichen Nationen und "Singing in the Grööt" des Männergesangvereins. "Mit Einbruch der Dämmerung wird das immer romantischer", sagt der Geschäftsführer der Interessengemeinschaft, Matthias Hild, voraus. Internationale Gerüche und Klänge werden die Luft erfüllen. Ausdrücklich dazu eingeladen mitzufeiern sind auch die 16 nicht anerkannten Flüchtlinge (Stand 31. August) aus Bosnien, dem Kosovo und Syrien, die derzeit in Wincheringen leben.

Belgien, Brasilien, Deutschland, England, Finnland, Frankreich, Island, Kanada, Kenia, Luxemburg, Russland, Schottland, Schweden, Ungarn und die USA erwarten ihre Gäste.Extra

Ab 11 Uhr: Warsberg-Ensemble, Fotosausstellung Hervé Moschler "Heimische Tierwelt" im Weingut Backendorf, Creativart für Kinder, Länder- und Nationalhymnenquiz, Seifenblasenkünstler Sam Wilson Man; 13 Uhr: Warsberg Ensemble in der "Grööt"; 14 Uhr: Straßenmalerei mit Danny Green und Wieland Schmid, Zauberer Gérard; 15.30 Uhr: Männerchor Wincheringen-Nittel; 16 Uhr: Begrüßung der Ehrengäste; 16.15 Uhr: Sängerin Sina Philipps mit Heinz-Peter Schneider am E-Piano; 17 Uhr: Gemäldeausstellung Creativart; 17.30 Uhr: Prämierung der Gemälde und anschließende Versteigerung, Preisverleihung Länder- und Nationalhymnenquiz; 18 Uhr: Band Unplugged Gang; 21.30 Uhr: "Last order, please". doth

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