Helfer der Bedrängten

TABEN-RODT. Alljährlich wird am vierten Sonntag nach Ostern die Tabener Kirmes veranstaltet. Gleichzeitig verehren die Bürger der Saargemeinde an diesem Tag ihren Schutzpatron, den heiligen Quiriakus. In einer feierlichen Prozession tragen sie einen Schrein mit den sterblichen Überresten des Heiligen durch den Ort.

 Tabener Bürger tragen während der Quiriakus-Prozession den Sarkophag mit den Gebeinen des Schutzpatrons durch den Ort.Foto: Hermann Pütz

Tabener Bürger tragen während der Quiriakus-Prozession den Sarkophag mit den Gebeinen des Schutzpatrons durch den Ort.Foto: Hermann Pütz

Rund 150 Tabener zogen zunächst von der Pfarrkirche zur Michaelskapelle. Traditionsgemäß segnete Pater Teodor Puszcz dort die Gläubigen und die Gebeine ihres Schutzpatrons. Anschließend strebte die Prozession mit Gebeten und Gesängen wieder dem Gotteshaus an der Probstei entgegen, wo die Veranstaltung ihren feierlichen Abschluss in einer heiligen Messe fand. Wie jedes Jahr begleitete der Musikverein Taben-Rodt die Gemeinde mit geistlichen Liedern und Chorälen. Ein Priester namens Quiriakus

Wie aber kamen die Tabener zu "ihrem" Heiligen, der gleichzeitig Schutzpatron der Kinder ist? Im vierten Jahrhundert nach Christus wirkte in der damaligen römischen Kaiserstadt Trier ein Priester namens Quiriakus. Dessen Hauptaufgabe in seiner Eigenschaft als Mann Gottes bestand darin, Armen, Kranken und Kindern in ihren Nöten seelsorgerische Hilfe zu leisten. Dies tat er mit einer solchen Hingabe, dass er schon zu Lebzeiten über die Grenzen der Moselmetropole hinaus für seine Taten bekannt war. Nach seinem Tod im Jahre 350 suchten jahrhundertelang Gläubige - besonders Kinder - das Grab in der Maximinkirche auf, wo sie sich durch die Fürbitte des Heiligen Hilfe bei Krankheiten versprachen. 769 nach Christus brachten Mönche die Gebeine des Sankt Quiriakus mit in das Kloster nach Taben. Die sterblichen Überreste wurden in einem Sarkophag aufbewahrt. Der Sage nach hat sich der Schutzpatron seit dieser Zeit unzählige Mal als Helfer der Bedrängten und Freund der Kinder erwiesen. "Auch heute noch tut der alte Quiriakus manchmal ein Wunder. Mir hat er auch schon geholfen", berichtete eine Gläubige nach dem Gottesdienst in Taben-Rodt. Das Einzige, wogegen der Wundertäter machtlos zu sein schien, war das Wetter. Jedoch hinderte dies die Gläubgen in Taben nicht daran, trotz Regens ihrem Schutzpatron zu huldigen.

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