Herzerfrischend

WELSCHBILLIG. Beim Sportverein Welschbillig (SVW) spielt man nicht nur gut Fußball, sondern auch Theater. Die Mimen freilich sind jeweils andere. Seit Jahren glänzt die Laienspielgruppe des SVW auf den Brettern, die die Welt bedeuten, im Saal der Gaststätte Mohr. Dort ging auch der Schwank "Das verflixte Klassentreffen" über die Bühne.

 Die Laienspieler des Sportvereins Welschbillig.Foto: Elmar Kanz

Die Laienspieler des Sportvereins Welschbillig.Foto: Elmar Kanz

Annemie Conrad, Leiterin der Theatergruppe, hatte den Drei-Akter ausgewählt und einstudiert. Jedem ist seine Rolle wie auf den Leib geschneidert. "Das verflixte Klassentreffen" ist Volkstheater vom Feinsten, gewürzt mit Humor, mal fein, mal deftig, mit Gags, Situationskomik, gepfefferten Pointen und Dialogen, niemals aber mit Klamauk oder Anzüglichkeiten. Die Handlung spielt im Dorfmilieu. Protagonisten sind eigenwillige Charaktere und skurrile Originale, die in bestem Moselfränkisch, kurz und treffend Dinge von sich geben, die auf Hochdeutsch kaum formulierbar wären. Das Publikum quittierte es mit Schmunzeln, herzhaftem Lachen und stürmischem Szenenapplaus. "Soviel wie heute hatte ich das ganze Jahr über noch nicht zu lachen." Der Kommentar einer begeisterten Zuschauerin mag für viele stehen. Zum Inhalt: Bei einem Klassentreffen kommen Jugendsünden ans Licht. Das schlechte Gewissen geht um und lässt einiges Ungemach befürchten. Mancherorts hängt der Haussegen schief. Das Ganze wäre natürlich kein Schwank, käme nicht zu guter Letzt alles wieder ins Lot. Dafür sorgt das Welschbilliger Ensemble mit brillantem Spiel. Namentlich sind es Kurt Lentes, Anita Wagner, Metty Schmitz, Hans Abts, Jürgen Roth, Elli Körfer, Karl-Heinz Ahlfänger, Antonia Martins, Rudi Idems, Irmgard Schenden und Kerstin Weides. Regie: Annemie Conrad, Sufleur: Adelheid Ahlfänger, Maske: Salon Barz. Werner Olk, Vorsitzender des SV, bezeichnet es als vorrangiges Anliegen der Theatergruppe, mit Laienspiel in Mundart und Welschbilliger Platt zum Erhalt des Moselfränkischen als wertvolles Kulturgut beizutragen und es besonders der Jugend wieder näher zu bringen. "In den 60er Jahren engagierten sich Aktive und Inaktive des Sportvereins, Kinder und Erwachsene, als Schauspieler", schildert Olk den Werdegang der Theatergruppe. Nach einer Pause sei der Betrieb Ende der 80er Jahre reaktiviert worden. Inzwischen blicke die Truppe auf viele erfolgreiche Vorstellungen zurück. Großes Lob spendet Olk auch den Welschbilliger Bühnen, dem Saal im Gasthaus Mohr. Klein aber fein biete dieser gemütliche Theater-Atmosphäre und beste Voraussetzungen, das von der Laienspielgruppe bevorzugte Genre über die Bühne zu bringen. Weitere Vorstellungen jeweils am Samstag, 8. und 15. November, 19.30 Uhr, und am Sonntag, 9. November, 18 Uhr.

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