Idyllisch, aber nicht verschlafen

LORSCHEID. Über viele Pluspunkte kann sich Lorscheid bei der Besichtigung der sechsköpfigen Bewertungskommission unter der Leitung von Joachim Maierhofer freuen. Der Ort hat sich für den Wettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft" beworben und gut abgeschnitten.

 Joachim Maierhofer und der Lorscheider Ortsbürgermeister Karl-Heinz Knobloch (Dritter und fünfter von links) planen vor dem Dorfsaal mit der Kommission den Rundgang durch Lorscheid. Foto: Dietmar Scherf

Joachim Maierhofer und der Lorscheider Ortsbürgermeister Karl-Heinz Knobloch (Dritter und fünfter von links) planen vor dem Dorfsaal mit der Kommission den Rundgang durch Lorscheid. Foto: Dietmar Scherf

Die Endbewertung der Initiative "Land schaf(f)t" wird von der Kommission zwar erst am kommenden Montag, 6. Juni, festgelegt, doch bei der abschließenden Besprechung in der Ortsbücherei überwogen deutlich die positiven Aspekte. Eineinhalb Stunden hatten Maierhofer und seine Mitstreiter Zeit, um den Ort umfassend zu Fuß und per Bus zu besichtigen. 9.30 Uhr: Die Kommissionsmitglieder, Bürgermeister Bernhard Busch, sein Mitarbeiter Günter Schuh und Ortsbürgermeister Karl-Heinz Knobloch strahlen mit der Sonne um die Wette. Die Kommissionsmitglieder loben: "Für eine solche Dorfbegehung ist das Wetter bestens inszeniert." Nach einleitenden Worten und der Vorstellung seines Ortes lädt Ortsbürgermeister Knobloch zum Rundgang ein. Bald kommt der Hinweis: "Offiziell ist festgestellt worden, dass Lorscheid der sonnenreichste Ort in der Verbandsgemeinde Ruwer ist." Als er auf die Frage Maierhofers nach dem Titel des Wettbewerbes die richtige Antwort weiß, gesteht ihm der Kommissionsleiter schon einmal scherzend zwei Punkte zu. Die Ziele des Wettbewerbes sind klar umrissen. Er unterstützt die gesellschaftlichen und strukturellen Entwicklungen in den Dörfern und die Verbesserung der Lebensverhältnisse im ländlichen Raum. Mit ihm sollen die Dorfgemeinschaft und die Dorfbewohner motiviert werden, aktiv an der Gestaltung des Ortes und seiner Umgebung mitzuwirken. Beim Rundgang werden die Entwicklungskonzepte und wirtschaftlichen Initiativen, die sozialen und kulturellen Aktivitäten, die Baugestaltung und -entwicklung, die Grüngestaltung und das Dorf in der Landschaft begutachtet. Lorscheid schneidet bestens ab, auch wenn eine Grundstückseinfassung mit Kalksteinquadern oder ein auffälliger Edelstahlkamin nicht ganz in die harmonische Bauentwicklung passen. Pluspunkte gibt es für den neuen Dorfsaal, an dessen Bau alle Vereine beteiligt waren, die umfangreich sanierte Pfarrkirche und den schönen bäuerlichen Dorfkern. Bürgermeister Busch: "Lorscheid hat eben seine Identität bewahrt, zu der alle Einwohner stehen." Maierhofer - mit Blick auf die Uhr - drängt: "Wir müssen noch nach Thomm und Kasel, deshalb sollten wir uns etwas beeilen." Nach dem Rundgang werden die Landschaft und das Ortsbild nochmals aus dem Bus von einer weiteren Entfernung erkundet. Die Kommission ist begeistert von dem vielen Grün, den hölzernen Stangenzäunen, den großen Bauerngärten im Ortskern und der harmonischen und behutsamen Bauentwicklung. Das "superharmonische Bild" wird verstärkt bei der Besichtigung des Kindergartens. Ortsbürgermeister Knobloch erklärt die Hackschnitzelheizung, mit der auch der Gemeindesaal für jährlich 1000 Euro geheizt wird. Die Kommission ist sich einig: Lorscheid ist auf einem guten Weg, der Dorfsaal hat Vorbildcharakter, und man kann von einem idyllischen aber nicht verschlafenen Ort sprechen.

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