Seit Jahrzehnten treffen sich jeden Sonntag um 13.30 Uhr die Frauen in der Kapelle der Heiligen Margarethe in Bonerath. "Besonders für einige unserer Vorfahren war das Rosenkranzgebet sehr wichtig", sagt Leni Mergens. Die nachfolgende Generation hat das christliche Ritual übernommen. Dem Rosenkranzgebet schreiben die praktizierenden Katholikinnen eine besondere Wirkung zu. Schon oft habe sich gezeigt, dass das gemeinsame Anbeten der Muttergottes erhört worden sei. Auch mit diesem Glauben treten Leni Mergens und Gleichgesinnte in die Fußspuren der Ahnen. Im 18. Jahrhundert pilgerten Wallfahrer nach Bonerath, um gegen Schweinepest, Tollwut und Krankheiten zu beten. Damit sich die Menschen in dem schmucken Gotteshaus wohl fühlen, sorgt Leni Mergens dort immer für frischen Blumenschmuck aus dem eigenen Garten. Früher sei das anders gewesen. Die acht Heiligenstatuen, meist Stiftungen aus Dankbarkeit, dass Bonerather Bürger aus der Kriegsgefangenschaft zurückgekehrt sind, wurden von acht Familien mit Blumen dekoriert. Seit der Renovierung im Jahr 2002 - die Fenster wurden erneuert und teilweise kleine Anstricharbeiten vorgenommen - hat sich "ein bisschen was verändert". Auch der Küsterdienst hat sich sehr gewandelt. Bis zum Ende des vorvorigen Jahres wurde die ehrenamtliche Aufgabe im halbjährlichen Wechsel von den einzelnen Frauen des Ortes geleistet. Sie waren für Sauberkeit und Ordnung und für die Dekoration in dem lichtdurchfluteten Gotteshaus zuständig, das zu gelegentlichen Messen, Kreuzwegandachten, Totengebeten und zum sonntäglichen Rosenkranzgebet dient. Seitdem es nicht mehr "reihum" geht, weil einige Frauen diesen zusätzlichen Dienst ablehnten, sieht Leni Mergens nach dem Rechten in der Kapelle. Nichts Neues für die gebürtige Boneratherin. "Da sein" für die Kirche hat ihr Leben geprägt. 43 Jahre lang war sie Pfarrhaushälterin.