In St. Laurentius steht der nächste Abschied an

Saarburg · Vor vier Monaten hat sich Peter Leick von der Pfarreiengemeinschaft Saarburg verabschiedet. Ein Nachfolger ist noch nicht in Sicht. Seit seinem Weggang leitet Przemyslaw Nowak die Geschäfte. Doch der Pole wird im August ebenfalls die Gemeinde verlassen.

Saarburg. Der Abschied war nicht leicht. Als Pastor Leick im Oktober seine letzten Messen in den sieben Gemeinden der Pfarreiengemeinschaft Saarburg hielt, ahnten viele, dass der Weggang eine tiefe Lücke hinterlassen würde. Doch ein Trost blieb den Gläubigen: Przemyslaw Nowak, Kooperator unter Leick. Bis August leitet er als Vikar die Pfarrverwaltung.
Der 35-jährige Pole begleitet seit fast acht Jahren die Arbeit in der Gemeinschaft. "Ich denke, mein Bleiben hat die Leute beruhigt", sagt Nowak. Er kam 2005 nach Trier, um an der Theologischen Fakultät zu promovieren. In Saarburg nahm er die Stelle als Gastpriester an. Nach seiner Promotion im vergangenen Jahr sollte er eigentlich in seine Heimat zurückkehren. Zur Überbrückung nach dem Weggang Leicks wurde sein Vertrag aber um ein Jahr verlängert. Doch im August ist endgültig Schluss.
"Jetzt ist die Angst da, wie es weitergeht, wenn ich weg bin." Ein Nachfolger ist nach wie vor nicht in Sicht. "Bisher haben wir keine Informationen aus Trier." Das Bistum macht auch auf TV-Anfrage keine Angaben über mögliche Bewerber. "Die Situation ist unverändert. Das Stellenbesetzungsverfahren läuft", teilt Judith Rupp von der Bischöflichen Pressestelle mit.
Nowak befürchtet, dass der Trubel um den Weggang von Pastor Leick potenzielle Pfarrer abschrecken könnte. "Es ist aber nicht so, dass hier Chaos herrscht. Die Leute haben sich mit der Situation arrangiert." Nowak betont die intensive Zusammenarbeit zwischen den ehrenamtlichen Helfern und dem Team aus Seelsorgern, die in den sieben Gemeinden wirken.
"Wir haben gemerkt, dass wir zusammenrücken müssen", sagt Anne Ludwig, Vorsitzende der Pfarreiengemeinschaft. Besonders an Feiertagen wie beim bevorstehenden Osterfest würden die Menschen merken, dass etwas fehlt. Planungen für die nächsten Monate seien derzeit praktisch unmöglich. Der Verlust von Nowak wird im August die nächste große Herausforderung für die Gemeinschaft. "Die Vertreterfrage wird mit Sicherheit geregelt sein, aber ein Vertreter ist kein Ersatz. Das ist unsere Sorge in der Zukunft", sagt Ludwig.
Auch Nowak wird der Abschied aus Saarburg und der Region schwerfallen. Immerhin hat der Pole hier acht seiner zehn bisherigen Jahre als Priester verbracht. "Deutschland ist meine zweite Heimat geworden. Ein Stück von meinem Herzen lasse ich hier." Und auch die Pfarreiengemeinschaft wird den Priester vermissen: "Der Doktor Nowak ist uns ans Herz gewachsen", sagt Ludwig.
Trotz der Unsicherheiten versucht Nowak, optimistisch zu bleiben: "Wir wollen in die Zukunft schauen." Dabei ist ihm bewusst, dass ein neuer Pastor erst einmal Zeit brauchen wird, um sich in der Gemeinde einzuleben und die Menschen kennenzulernen. Aber der neue Pfarrer wird nicht alleine dastehen: "Wichtig ist die Kirche vor Ort. Es geht nicht nur um den Pastor, sondern auch um die Gemeinschaft."

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