Engagement Elf Nationen und ein Walderlebnis

Trassem · In Trassem kamen 17 Jugendliche unterschiedlicher Herkunft zum Internationalen Workcamp im Walderlebniszentrum. Zwischen den Bäumen wurde geschleppt, gemauert und geschraubt.

 Bleibende Werte geschaffen: Die Workcamp-Gruppe mit Dietmar Schwarz (rechts) und Johannes Haide (links) am neuen Infopavillon des Walderlebniszentrums in Trassem.

Bleibende Werte geschaffen: Die Workcamp-Gruppe mit Dietmar Schwarz (rechts) und Johannes Haide (links) am neuen Infopavillon des Walderlebniszentrums in Trassem.

Foto: Herbert Thormeyer

Im Trassemer Wald wird Englisch gesprochen. Denn die 17 Teilnehmer des jüngsten Workcamps kommen aus elf Nationen. Drei Wochen lang halfen die jungen Leute mit, das Walderlebniszentrum noch attraktiver zu gestalten. „Hier bekommen die Teilnehmer einen Weltblick“, freut sich Projektleiter Dietmar Schwarz, der seit 2006 schon mehr als 120 Helfer begrüßen konnte, die alle die Zusammenarbeit mit vielen Nationen und einheimischen Jugendlichen als eine Bereicherung empfanden.

Organisiert wurde auch die siebte Auflage dieses Camps vom Verein Internationaler Jugendgemeinschaftsdienste (IJGD, siehe Info). Oriol Badia ist 23, kommt aus Katalonien, und ist Leiter des Camps. Er spricht vielen aus dem Herzen, wenn er sagt: „Neue Leute aus verschiedenen Kulturen kennenlernen und etwas über die Region erfahren, das ist meine Motivation.“

Er hat Wirtschaft studiert, und findet gerade die Internationalität im Dreiländereck besonders interessant. Diana Nunez musste als Mexikanerin über den Großen Teich fliegen um nach Trassem zu gelangen. Die 20-Jährige ist zum ersten Mal in Europa, und dann gleich solch schwere Steine für eine Trockensteinmauer und Pflasterweg schleppen?

„Es macht trotzdem Spaß“, versichert sie, denn alles passiere ja in einem tollen Team. Sie hat an einem Preisausschreiben teilgenommen. Schriftlich musste begründet werden, warum man an einem Workcamp teilnehmen will. „Und ich habe gewonnen. Die Reise hierher war der Preis“, freut sich Diana. Sonst liegen die Gebühren in den verschiedenen Ländern unterschiedlich hoch zwischen 100 und 340 Euro.

Das Thema können sich die Teilnehmer aussuchen, jedoch nicht, was gearbeitet wird. Rund um die Walderlebnishütte ist die Trockenmauer weitergebaut und eine Wasserrinne angelegt worden. 550 Pflastersteine und 100 Bordensteine wurden dafür gebraucht.

Sie mussten jeweils mit Muskelkraft an Ort und Stelle gebracht werden. Außerdem wurde der Info-Pavillon aufgebaut, der als Bausatz angeliefert worden war. „Alle können sehen, dass sie einen bleibenden Wert geschaffen haben“, findet Johannes Haide, Landschaftsgärtner und Fachmann für Trockenmauern aus Fisch. Das Setzen solcher Mauern sehe einfacher aus als es ist und brauche normalerweise drei bis vier Jahre Ausbildung.

Um Steine zu sortieren müsse man erfinderisch sein. Die Mauer steht stabil, und auch der Pavillon ist sicher. Natürlich halfen auch die Waldjugend und auch weitere junge Leute aus Trassem mit. Das Bürgerhaus wurde zum Camp-Hotel, und dort wurde auch gemeinsam gefeiert.

Im Freizeitprogramm fuhr man zu den Besonderheiten der Region: Schengen, wo der Europäische Gedanke mit Händen greifbar ist, Trier mit seiner Geschichte bis zurück in die Antike, Luxemburg, das kleine und doch so wichtige Land und Straßburg, eine der wichtigsten EU-Städte. Schmecken konnten die Teilnehmer die Region in einer Weinprobe. „Hier werden Kontakte zwischen Nationen geknüpft, die über Jahre tragen“, freut sich Dietmar Schwarz jedes Mal. Das Camp sei aber nur möglich, weil so viele an einem Strang ziehen: Waldjugend, Ortsgemeinde und das Forstamt Saarburg.

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