Musik Junge Musiker produzieren satten Sound

SAARBURG-BEURIG · Musik als Hochleistungssport. Wie das geht? Das neue Jugend- Projektorchester der Kreisgruppe Saar-Obermosel muss sich beim Jugendmusiktag ganz schön anstrengen.

 Auch Dirigentinnen wie Jacqueline Felten stehen beim Kreismusikverband immer häufiger am Dirigentenpult.

Auch Dirigentinnen wie Jacqueline Felten stehen beim Kreismusikverband immer häufiger am Dirigentenpult.

Foto: HERBERT THORMEYER

Sich unvermittelt in einem Orchester zu befinden, das nur für einen Auftritt gegründet wurde, ist schon für langjährige Musiker eine Herausforderung. Für Mitglieder von Jugendorchestern ist es der ultimative Test ihres Könnens. Dieser Aufgabe stellten sich 65 junge Musiker als Jugendprojektorchester beim 48. Jugendmusiktag des Kreismusikverbandes, Kreisgruppe Saar-Obermosel.

Proben alle 25 Vereine der Kreisgruppe mit ihren 1200 Musikern monatelang für ein Konzert, muss es hier schnell gehen. „Wir haben drei Tage lang in der Trierer Jugendherberge geprobt“, erklärt Kreisgruppenleiter Oliver Müller bei diesem Treffen in der Aula des Berufsbildungszentrums in Saarburg-Beurig. „Zunächst wurde vom Blatt gespielt und danach mussten sich alle finden, flexibel bleiben, um einen großen Klang zu erzeugen“, sagt der Beuriger Jugenddirigent Florian Weber. Das sei Hochleistungssport, zumal die Stimmen innerhalb des Klangkörpers gewechselt wurden.

Und nicht nur der Zeitdruck war eine Herausforderung. Hinzu kam, dass die sechs Stücke, die zu erarbeiten waren, von einem anderen jungen Dirigenten einstudiert wurden. „Jeder Dirigent arbeitet anders. Daran können sich die jungen Musiker nicht früh genug gewöhnen“, findet Martin Bodem, Dirigent und Organisator.

Nachdem zehn von zwölf Jugendorchestern in der Kreisgruppe gespielt hatten, wurde mit Spannung der riesige neue Klangkörper erwartet. Abwechselnd traten Martin Bodem, Christine Claes, Robin Claes, Jacqueline Felten, Oliver Müller und Gastgeber Florian Weber an das Dirigentenpult. Originalliteratur, komponiert speziell für Blasorchester, bis hin zu Musicals und sogar Metal-Musik, gab es zu hören. Die große Musikerfamilie in der Halle lauschte gespannt. Für Klarinettistin Lara Felten (21) vom Musikverein Irsch ist es auf jeden Fall eine Ehre, mitspielen zu können. Sie bestätigt: „Man muss sich in kurzer Zeit auf die Leute und neue Dirigenten einstellen.“ Jana Gallus (23), ebenfalls Klarinettistin, vom Musikverein Trassem-Perdenbach, sieht gerade im Zusammenspiel das wichtigste Ziel dieses Orchesters: „Nur so bekommt man das große Klangbild.“ Aber die Register seien auch gut besetzt. Das schaffe kein kleiner Dorfverein.

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