Karnevalsgesellschaft Närrisches Saarschiff legt ab

Irsch · Eine Piazza, irgendwo zwischen Venedig und dem Schiefen Turm von Pisa: Dort feiert Irsch Karneval vom Feinsten. Ein aufwändiges Bühnenbild, prachtvolle Kostüme und prickelnde Ideen für Vorträge, Tänze, Showeinlagen und Gesang zeigen die karnevalistische Kraft der Karnevalsgesellschaft Närrisches Saarschiff in Irsch.

 Die Irscher Hofsänger als singende Mafiosi: Der Pate, Christian Weimann (weißer Anzug), schmetterte beeindruckende Soli. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Die Irscher Hofsänger als singende Mafiosi: Der Pate, Christian Weimann (weißer Anzug), schmetterte beeindruckende Soli. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Irsch. In jedem Jahr kann der Karnevalsverein Närrisches Saarschiff Irsch seine Fans überraschen. "Dolce Vita an der Saar - Foasend in Italia" heißt das aktuelle Motto. Dafür bauten die Aktiven eine große Piazza in die Mehrzweckhalle, irgendwo zwischen Venedig und dem Schiefen Turm von Pisa.
Mit einer Gondel schipperte Sitzungspräsident Helmut Steuer zur ersten großen Kappensitzung auf die Bühne. Seine Handpuppe Klara II. begrüßte rund 500 Narren im Saal, von denen viele fantasievoll verkleidet waren. Auf ein Prinzenpaar muss der Verein, der auf 120 Aktive zurückgreifen kann, in dieser Session jedoch verzichten. "Wir hatten uns vielleicht zu stark auf ein bestimmtes Paar fixiert. Das hat leider nicht geklappt", bedauert Steuer.
Verzichten wolle der Verein auf diesen Brauch jedoch auf keinen Fall. Seine Handpuppe Klara appellierte: "Im nächsten Jahr wird das Saarschiff 60 Jahr. Da brauchen wir ein Prinzenpaar, das ist doch klar."
Riesenbabys, ein scharfzüngiger Roland Holbach als Giovanni Trapattoni, Stimmung mit der Band Heimway und pfiffige Büttenreden ließen die Stunden nur so dahinschmelzen.
Scharfzüngig ist stets auch das Damenduo Rita Kurz und Gilla Wallrich, diesmal als Zitrone und Erdbeere aus der legendären RTL-Sendung Tutti-Frutti. Die beiden konnten gar nicht verstehen, warum der Schulhof mit Solarpaneelen verschandelt wird.
Dass ein Pastor in seinem Gottesdienst singen muss, ist hinlänglich bekannt. Aber Pastor Przemyslaw Novak spielte sich singend selbst, und zwar als Mafioso bei den Hofsängern: "Oh lecko, mio."
Es gab auch was Feines zu essen auf der Bühne, denn Starköchin Lea Linster, alias Jörg Linden, war nach Irsch gekommen. Ihre Weisheit: "Eine Ehe ist wie ein Restaurantbesuch. Jeder glaubt, das Beste gewählt zu haben, bis man sieht, was der Nachbartisch auf dem Teller hat."
Zum Schluss wurde die menschliche Wahrnehmung auf die Probe gestellt. Techno-Men mit Neonlicht am Körper tanzten vor rabenschwarzem Hintergrund, als ob diese Überflieger die Schwerkraft überwinden könnten. doth

Mitwirkende:
Sitzungspräsident Helmut Steuer mit dem Elferrat; Regisseur: Christian Hauser, Büttenredner: Roland Holbach als "Trapattoni", Manfred Barth als "Saar- Gondoliere", Ulrike und Helga Schneider als "Paparazzi", Rita Kurz und Gilla Wallrich als "Tutti Frutti", Jörg Linden als "Lea Linster"; die Hofgarde, Flying Fläppings als "Riesen-Bambini"; KG-Band "Heimway" als Südtiroler Stimmungs-Combo; die Irscher Hofsänger, Musikalische Leitung und Klavier: Achim Schneider, KG- Ballett: "Venezianischer Maskenball", Trainerin: Sarah Axenkopf; Überflieger als "Techno-Men", Trainerin: Michaela Mahnhardt; Technik: Frank Wagner, Carsten Bodem, Alexander Heinig, Michael Marx, Leitung: Christoph Burg; Requisite: Tina Burg, Michael Settinger, Florian Wagener, Mark Faber, Robin Jakobi, Yann Helmstetter, Leitung: Werner Jakobi; Maske: Heike Heiser, Steffi Boesen, Hildegard Möschel, Nathalie Pütz, Margit Wagner, Diana Wolter, Leitung: Heike Hemmen; Hofkapelle Dirigent: Matthias Schellen; Bewirtungsteam Leitung: Rainer Feilen; Bühnenbau-Team Leitung: Markus Hemmen; Deko-Team Leitung: Katja Linden und Norbert Thiel; weitere Veranstaltungen des Saarschiffs: Zweite Kappensitzung: 26. Januar, 20.11 Uhr, Kinder- und Jugendsitzung: 3. Februar, 14.11 Uhr, dritte Kappensitzung: 8. Februar, 20.11 Uhr, Foasendszuch: 12. Februar, ab 14.11 Uhr.
volksfreund.de/fastnacht

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