Kraftakt mitten im Wald

Als am Freitagnachmittag in Saarburg und Umgebung die Sirenen heulten, kannten nur wenige den Grund. Die "Waldbrandübung 2008" der Verbandsgemeinde Saarburg bei Serrig wurde für rund 250 Rettungskräfte aus der Region zum logistischen Kraftakt - und zum Test für den Ernstfall.

 Klaus Haupert (links) und Jürgen Wallrich von der Freiwilligen Feuerwehr Serrig zählten zu den rund 250 Feuerwehrleuten und Rettungskräften, die bei der Waldbrandübung im Staatsforst Serrig im Einsatz waren. TV-Foto: Hermann Pütz

Klaus Haupert (links) und Jürgen Wallrich von der Freiwilligen Feuerwehr Serrig zählten zu den rund 250 Feuerwehrleuten und Rettungskräften, die bei der Waldbrandübung im Staatsforst Serrig im Einsatz waren. TV-Foto: Hermann Pütz

Serrig. Bis zuletzt war der Zeitpunkt der Übung unter Federführung der Verbandsgemeinde (VG) Saarburg in Zusammenarbeit mit dem Kreiswaldbauverein und dem Forstamt Saarburg geheim. Erst kurz vor dem Ausrücken erfuhren die Rettungskräfte: "Es ist kein Ernstfall eingetreten." Dass sich das Ganze zu einem logistischen Kraftakt für die Beteiligten entwickelte, dafür sorgte das Szenario: Bei Waldarbeiten waren zwei Arbeiter verunglückt, einer von ihnen auf einem Baum. Doch damit nicht genug. "Ein Waldbrand, den Rettungskräfte später entdecken, macht Verstärkung erforderlich", erklärte Saarburgs Wehrleiter Bernhard Klein vor Beginn.Den "Startschuss" zu einer der größten Alarmübungen der vergangenen Jahre in der Region gab per Handy-Notruf Waldarbeiter Nummer drei, der den "Unfall" seiner Kollegen beobachtet hatte. Nur zwei Minuten später heulten in Saarburg und dem Umland die Sirenen. "Ich stand in der Schalterhalle einer Bank, als mich der Alarm über den Piepser erreichte", berichtete Stephan Klang von der Saarburger Feuerwehr später. Etwa 15 Minuten nach Übungsbeginn erreichte die Feuerwehr Serrig als erste Einheit das Übungsgelände. Gemächlich stapften einige Feuerwehrmänner zum "Unfallort". "Die Leute wissen, dass es eine Übung ist und lassen sich wohl deshalb mehr Zeit", vermutete Bernhard Hein, stellvertretender Wehrleiter der VG Saarburg.Einsatz im abgelegenen Gelände

"Man handelt in Notfällen besser besonnen, statt in der Hektik Fehler zu machen", kommentierte Bürgermeister Leo Lauer. Er fügte hinzu: "Uns geht es auch darum, herauszufinden, wie viele Hilfskräfte an einem Werktag zur Verfügung stehen." Revierförster Stefan Riss: "Wir wollen wissen, wie lange die Rettungskräfte brauchen, um einen abgelegenen Ort mitten im Wald zu finden."Noch zweimal heulten in der Region die Sirenen, um Feuerwehren aus den VG Saarburg, Konz, Kell am See und Trier-Land sowie aus dem benachbarten Saarland in den Serriger Wald zu beordern und damit bei Einsatzleiter Bernhard Klein für Arbeit zu sorgen. So mussten am Serriger Saarufer ein Bereitstellungsraum für Rettungsfahrzeuge eingerichtet, der Löschwassertransport organisiert und die Löscharbeiten eingeleitet werden. "Ich bin mit dem Verlauf weitgehend zufrieden", sagte Klein kurz vor Übungsende. In den kommenden Wochen werde man das Geschehen aufarbeiten. Das Resümee: Obwohl es einige Zeit dauert, 250 Retter und mehr als 40 Einsatzfahrzeuge zu mobilisieren, scheint ein Notfall-Szenario wie das im Serriger Wald beherrschbar zu sein. Übungsbeteiligte VG Saarburg: Feuerwehren aus Schoden, Fisch, Ayl, Saarburg, Freudenburg, Taben-Rodt, Biebelhausen, Kirf-Beuren, Portz, Körrig, Irsch, Mannebach, Serrig, Saarburg-Beurig, Trassem, Hamm und Ockfen sowie die Feuerwehreinsatzzentrale und die Führungsstaffel der VG Saarburg. VG Kell am See: Feuerwehren aus Vierherrenborn, Lampaden, Greimerath, Zerf und Kell am See. Saarland: Feuerwehren aus Mettlach, Saarhölzbach und Losheim sowie ein Einsatzleitfahrzeug der Feuerwehr Mettlach. Sonstige Einheiten: Feuerwehrfahrzeuge mit Besatzungen aus Konz, Osburg, Beuren und Pluwig, DRK-Rettungskräfte aus Saarburg, Taben-Rodt und Serrig sowie die Höhenrettungsgruppe der VG Saarburg. Einsatzleitung: Bernhard Klein, Wehrleiter der VG Saarburg.

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