Letzte Akkorde der Saarburger Serenaden

Saarburg · Zwei Wochen mit Konzerten auf höchstem Niveau - das waren die Saarburger Serenaden. Studenten aus aller Welt haben dort auf ihren Instrumenten und im Gesang enorm dazugelernt. Acht Mal haben sie ihr Können bei Auftritten in Saarburg, Irsch, Schmelz und Orscholz präsentiert. Die Zuhörer haben klassische Musik mit weniger bekannten Werken und Komponisten kennengelernt.

 Kammermusik zu spielen ist für Asiaten, insbesondere für Chinesen eine ganz neue Erfahrung gewesen, die erst während der Serenaden gemeistert werden konnte. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Kammermusik zu spielen ist für Asiaten, insbesondere für Chinesen eine ganz neue Erfahrung gewesen, die erst während der Serenaden gemeistert werden konnte. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Foto: Herbert Thormeyer (doth), Herbert Thormeyer ("TV-Upload Thormeyer"

Saarburg. Semyon Rozin, der Festivalleiter der Saarburger Serenaden, zieht eine ganz eigene Bilanz der Veranstaltungsreihe. "In diesen zwei Wochen sind in Saarburg kleine und große Wunder passiert", sagt er. So intensiv, wie die rund 70 jungen Musikstudenten in zwei Schulen geübt haben und dabei von renommierten Dozenten den letzten Schliff erhielten, ist ein normales Musikstudium wohl nicht möglich.
Bürgermeister Jürgen Dixius schätzt: "Das waren in acht Konzerten mehr als 1000 Besucher." Seine Begeisterung hält weiter an, im November will er sich mit Rozin zusammensetzen, um die Planung für die siebte Auflage der Serenaden für 2016 zu besprechen. Dixius: "Wir werden das weiter fördern."
Rund 300 Besucher sind zum Abschlusskonzert in die Stadthalle gekommen. Unter ihnen Florian Weber, Dirigent des Jugendorchesters im Musikverein Beurig. Der 22-Jährige nimmt eines mit aus dem Oberhaus des Musizierens: "Ich werde den Kindern anhand dieser Leistung erklären, dass es sich lohnt, beharrlich ein Ziel zu verfolgen." Die Serenaden-Musiker und -Sänger eignen sich bestens als Vorbilder.
Wieder wurde wenig bekannte Musik vorgestellt, die jedoch eine besondere Magie in sich birgt. Vor allem, wenn das nachweislich 5000 Jahre alte Instrument Harfe mitwirkte, dessen Klang sich niemand entziehen kann. Dazu kamen dann neun Frauenstimmen. Es wurde Kammermusik gespielt, was besonders für Chinesen eine Herausforderung ist, denn das gibt es in ihrer Heimat nicht. Hoch konzentriert war im Gymnasium und der Grundschule daran geübt worden.
Aber es gab auch Ausflüge nach Luxemburg und Trier. "Das ist eine Gegend mit viel Geschichte", staunt Sängerin Alexandra Le Blanc aus Kanada. Für die amerikanische Sängerin Jonelle Sills war das Festival eine sehr intensive Erfahrung: "Man ist umgeben von lauter Supertalenten. Das schafft eine sehr kreative Atmosphäre." Das bestätigt auch Gesangsdozentin Stephanie Bogle: "Die Studenten entwickeln sich in sehr kurzer Zeit enorm."
Zum Finale füllten rund 40 Streicher nicht nur die Bühne, sondern vor allem die Stadthalle mit großem Klang. Sie spielten die Serenade für Streicher von Tschaikowsky. Das Publikum bedankte sich, indem es stehend applaudierte. doth

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