Mit Marschmusik und Fußgetrappel

SAARBURG. (hpü) Jedes Jahr im September bietet sich den Saarburgern ein eindrucksvolles Schauspiel: Die Soldaten des 16. Jägerbataillons der französischen Garnison erinnern mit einer großen Parade an ein Ereignis im Jahr 1845, das den Stellenwert der "Chasseurs" in Frankreichs Armee unterstreichen soll: die blutige Schlacht von Sidi Brahim.

Zackige Marschmusik, das rhythmische Getrappel dick besohlter Stiefel und mehrere hundert überwiegend ernst dreinblickende Uniformierte - jedes Jahr im September ist es das gleiche Schauspiel. Auch in diesem Jahr hatten sich zur großen Parade des 16. Jägerbataillons der französischen Garnison außer den Soldaten, ihren Familien und zahlreichen Veteranen sowohl die Vertreter von Stadt und Verbandsgemeinde Saarburg als auch mehrere Dutzend Schaulustige auf den Weg zum City-Parkplatz gemacht.Mut und Stärke demonstrieren

Der Morgenhimmel über der Stadt zeigte sich von seiner besten Seite - nicht ganz zur Freude derer, die unter ihren tiefblauen, teils mit zahlreichen Orden geschmückten Uniformen in der Septembersonne schwitzen mussten. Die Strapazen waren nicht umsonst, denn immerhin galt es, an ein Ereignis zu erinnern, das den Mut und die Stärke der "Chasseurs" symbolisiert und damit ihren Stellenwert in Frankreichs Armee unterstreichen soll: die blutige Schlacht von Sidi Brahim. Zwar mussten sich die Soldaten des achten Jägerbataillons der französischen Armee am 23. September des Jahres 1845 auf algerischem Boden einem zahlenmäßig haushoch überlegenen Gegner geschlagen geben. Doch die Art und Weise, wie sie ihrem Schicksal entgegen gingen, sorgt offenkundig auch nach 161 Jahren noch für Bewunderung bei denen, die ihren Dienst an der Waffe leisten. Eine Premiere war der Aufmarsch auf dem City-Parkplatz für Oberstleutnant Rémi Seigle, der erst im Juli die Führung des 16. Jägerbataillons von Amtsvorgänger Bernard Barrera übernommen hatte (der Trierische Volksfreund berichtete). Der "Neue" nutzte die Gelegenheit, mehrere Soldaten für ihre Verdienste zu ehren. Die rund einstündige Zeremonie endete mit einem Marsch durch die Stadt in Richtung Garnison. Wie bereits im vergangenen Jahr stand die September-Parade der "Chasseurs" auch diesmal unter einem besonderen Stern. Denn der Aufmarsch war einer der letzten, bevor im Dezember rund 600 Angehörige des Bataillons zu einem fünf Monate dauernden Einsatz nach Afghanistan aufbrechen. In der jüngeren Vergangenheit waren die Soldaten aus Saarburg bereits mehrfach im Ausland unterwegs. Ein ebenfalls rund 600 Mann starkes Truppenkontingent unterstützte beispielsweise zwischen Oktober 2005 und Februar dieses Jahres Einheiten der Vereinten Nationen bei einer Friedensmission im westlichen Teil der Elfenbeinküste.

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