Müll im Kleidercontainer

KONZ. Immer häufiger werden die Kleidercontainer des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) zur illegalen Müllentsorgung zweckentfremdet. Allein im vergangenen Jahr mussten mehr als 30 Tonnen nicht verwertbaren Materials kostenpflichtig entsorgt werden. Das Geld fehlt in anderen Bereichen.

Es ist oftmals kein schöner Anblick, der sich den DRK-Helfern beim Entleeren der Kleidercontainer bietet. Von "gut gefüllten Babywindeln" über Bauschutt bis hin zu stinkenden Küchenabfällen wissen sie zu berichten. Oftmals ist dadurch der gesamte Containerinhalt unbrauchbar geworden. Altkleider "garniert" mit Küchenabfällen

Und nicht nur das: Die Abfälle nebst unbrauchbaren Kleidungsstücken müssen vom DRK kostenpflichtig entsorgt werden. Allein im vergangenen Jahr schlugen die Kosten dafür beim DRK-Kreisverband und der Stadt Trier mit gut 5400 Euro zu Buche. "Das DRK im Landkreis und in der Stadt hat im vergangenen Jahr 503 Tonnen Kleider in den Containern gesammelt. 6,5 Prozent davon mussten entsorgt werden", sagt der stellvertretende Kreisgeschäftsführer des DRK in Konz, Manfred Jochem. Dabei würden teilweise aus Unwissenheit Federbetten, Teppiche oder stark verschmutzte Kleidung in die Container geworfen. Bewusst entsorgten böse Zeitgenossen indes Hausmüll, Problemmüll und Küchenabfälle in den Behältern. Den Gewinn aus den Altkleiderspenden nutzt das DRK, um nicht gedeckte Kosten der gemeinnützigen Aufgabenfelder auszugleichen. Rund 5000 Euro waren es im vergangenen Jahr, die den sozialen Diensten, dem Sanitätsdienst oder der Kinder- und Jugendarbeit zu Gute kamen. Auch die Kleiderkammer in der Konstantinstraße profitiert davon. Gemeinsam mit dem Caritasverband betreibt das DRK seit neun Jahren eine Ausgabestelle für gebrauchte Kleider. 13 Frauen arbeiten dort ehrenamtlich, nehmen Kleiderspenden an, sortieren und reinigen Herren-, Frauen- und Kinderkleidung sowie Schuhe. Allein im vergangenen Jahr haben sie 25 078 Kleidungsstücke ausgegeben. An Dienstag- und Donnerstagvormittagen ist die Kleiderausgabe geöffnet. Im Durchschnitt kommen 30 Personen an einem Vormittag in die Ausgabestelle. 1954 Einzelpersonen und Familien aus dem gesamten Kreisgebiet waren es im vergangenen Jahr, die sich Kleider oder Decken, Tischdecken und Tücher für eine Gebühr von 50 Cent bis zwei Euro abgeholt haben. Liegt ein Bezugsschein vor, gibt es die Sachen kostenlos. "Wir bedanken uns bei allen, die uns ihre Kleiderspenden zukommen lassen. Viele Menschen sind darauf angewiesen, und das DRK braucht das Geld zur Deckung seiner Kosten", sagt Manfred Jochem. Er bittet nachdrücklich darum, Kleidercontainer nicht zur Entsorgung von Sondermüll und Unrat zu missbrauchen.

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