Kultur Zwei Vereine, ein großer Klang

Taben-Rodt · Musiker aus Taben-Rodt und Wincheringen spielen in großer Besetzung Konzerte zu Ehren ihres Dirigenten Klaus-Thomas Massem.

 Rund 80 Musiker passten sogar kaum auf die große Bühne der Propstey-Turnhalle. So gewaltig wie das aussieht, so klangen sie auch.

Rund 80 Musiker passten sogar kaum auf die große Bühne der Propstey-Turnhalle. So gewaltig wie das aussieht, so klangen sie auch.

Foto: Herbert Thormeyer

Seit zwei Jahrzehnten leitet Klaus-Thomas Massem den Musikverein Taben-Rodt und die Mosellandkapelle in Wincheringen. Ein guter Grund, mal die Grenzen des Könnens auszuloten. Sowohl der Dirigent als auch die Musiker haben in den 20 Jahren viel dazugelernt. Drei Monate wurde an einem sehr anspruchsvollen Programm geprobt.

„Aus zwei Klangkörpern musste einer werden. Nach einem Monat bereits hatte jeder seinen Platz gefunden“, verrät Massem. Danach konnte er an den Feinschliff gehen, denn mit „Puszta“ von Jan van der Roost und „Utopia“ von Jacob de Haan standen zwei Stücke der Höchststufe auf dem Programm. Bei bekannten Werken wie die von Filmkomponist John Williams, „Tanz der Vampire“ von Jim Steinmann oder dem Stück „Music“ von John Miles sei das etwas einfacher, weil die jeder Musiker im Ohr hat.

Auch mit dem Ort der Aufführungen war viel Arbeit verbunden. Einfach im Bürgerhaus spielen ging nicht. Das große Orchester hätte fast den ganzen Raum eingenommen. In der Turnhalle der Propstey St. Josef musste ein Boden verlegt werden, eine Bühne installiert, Stühle aufgestellt und Lautsprecher installiert werden.

„Das ist ja eigentlich eine Sporthalle, für die wir eine Sondergenehmigung haben“, erklärt der Tabener Vorsitzende Stephan Wagner. Für das 20-jährige Dirigat lohne sich jedoch der Aufwand. Fast 200 Zuhörer ließen sich den großen Klang nicht entgehen.

Ein lächelnder Dirigent war in der Pause zu sehen, der sich auch über die entspannten Gesichter seine Musiker freute: „Die können das einfach und sind heute Abend konzentrierter als bei jeder Probe.“ Matthias Klein, Bariton-Spieler der Moselland-Kapelle, weiß: „Die harten Proben haben sich gelohnt. Alle sind mit Begeisterung dabei.“

Der Vize-Präsident des Landesmusikverbandes, Norbert Sartorius, und Kreisvorsitzender Erwin Berens, überreichten Massem die Goldene Dirigentennadel des Bundes Deutscher Musikverein, und eine Urkunde, unterzeichnet von Präsident Paul Lehrieder.

Sind Orchester mit Musikern aus mehreren Vereinen die Zukunft? „Das wird es bestimmt öfter geben, denn so macht das Musizieren noch mehr Spaß“, findet Berens. Die Vereinsstruktur bleibe bestimmt bestehen, denn hier wirkt die starke Beziehung zum Dorf mit.

Ein großes Erlebnis war der Jahrhunderttitel „Music“ von John Miles mit Johannes Reitz aus Kell als Gesangssolist. Stehender Applaus war der Dank des Publikums. Die Glanzleistung zog sich durch alle Stücke des Abends, mit großer Präzision und Freude am Spielen.

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