Nach einem Jahr gibt's guten Humus

NEWEL. Start der zentralen Klärschlammvererdungsanlage: Im Beisein zahlreicher Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Verwaltung übergab VG-Bürgermeister Wolfgang Reiland die neue zentrale Klärschlammvererdungsanlage in Newel ihrer Bestimmung.

Aller guten Dinge sind drei: Die Verbandsgemeinde Trier-Land verfügte bisher über Vererdungsanlagen in Zemmer und Rosport. Nun ist die Anlage in Newel hinzugekommen. Bürgermeister Wolfgang Reiland verwies bei der offiziellen Inbetriebnahme auf die sich verschärfenden Grenzwerte für Klärschlamm. Die Entsorgung in der Landwirtschaft gestalte sich immer schwieriger. Darauf habe sich die Verbandsgemeinde Trier-Land bereits vor Jahren eingestellt. Mit dem Bau der Vererdungsanlage in Zemmer sei die Voraussetzung für alternative Klärschlammverwertung geschaffen worden. Aufgrund der guten Erfahrungen mit dieser Anlage habe man die Planungen zum Bau einer zentralen Klärschlammvererdungsanlage für die Verbandsgemeinde Trier-Land vorangetrieben. Als optimaler Standort habe sich der Bereich der Kläranlage Newel erwiesen. Dort wird der Klärschlamm, der einen Trockensubstanz-Anteil von circa zwei Prozent enthält, auf mit Schilf bewachsene Beete aufgebracht und dort durch speziell für diesen Zweck adaptierte Schilfpflanzen in ein humusähnliches Gefüge umgewandelt. Wenn die Beladungskapazität der Beete erreicht ist, werden diese nach einer Ruhepause von circa einem Jahr geräumt. Das Ergebnis der Vererdungsprozesses ist ein hochwertiges Humusprodukt, das sich zur Rekultivierung sowie zur Verwendung im Garten- und Landschaftsbau eignet. Die Anlage in Newel verfügt über zwei Beete mit einer Fläche von 2900 Quadratmetern. Neben dem ökologischen Effekt soll die Vererdungstechnik den zusätzlichen Vorteil bieten, dass die Entsorgungskosten des Klärschlammes - gerechnet auf die gesamte Lebenszeit der Anlage - um rund 17 Prozent reduziert werden können. Nach Auskunft des Bürgermeisters belaufen sich die Baukosten auf rund 700 000 Euro. Das Ministerium für Umwelt und Forsten fördert das Projekt mit 410 000 Euro.

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