Nachbarschaftsfest mit strahlender Siegerin

Nittel · Tausende Besucher und viel Prominenz feiern noch bis zum heutigen Montag in Nittel und Machtum das internationale Weinfest auf beiden Seiten der Obermosel. Bisheriger Höhepunkt war die Kür der neuen Weinkönigin Frederieke Welter am Samstag.

 Strahlende Siegerin: Die frisch gekürte Saar-Obermosel-Weinkönigin Frederieke Welter (Mitte) und ihre Prinzessinnen Sitta Piedmont (links) und Barbara Steffes. TV-Foto: Dirk Tenbrock

Strahlende Siegerin: Die frisch gekürte Saar-Obermosel-Weinkönigin Frederieke Welter (Mitte) und ihre Prinzessinnen Sitta Piedmont (links) und Barbara Steffes. TV-Foto: Dirk Tenbrock

Nittel. Die zwei weinseligen jungen Luxemburger aus Machtum haben am Samstagabend sichtlich Spaß bei der Kür der neuen Saar-Obermosel-Weinkönigin auf der großen Bühne inmitten des Weindorfes Nittel. "Die sehen toll aus. Vielleicht tanzt ja eine gleich mit mir", sagt der eine zum anderen. Hunderte Zuschauer sind bei der offiziellen Eröffnung der Nitteler St.-Rochus-Weinkirmes dabei. Dort wird das Ergebnis des Wettbewerbs um die Krone der Weinkönigin bekanntgegeben. Die 18-jährige Frederieke Welter aus Wincheringen ist die Siegerin.
Zuvor hatte sie bereits ein Jahr als Prinzessin an der Seite der noch bis zum 7. September amtierenden Elisabeth Ley absolviert. Diese Erfahrung hat wohl am Ende bei der Wahl den Ausschlag gegeben. Welter setzt sich gegen ihre Mitbewerberinnen Sitta Piedmont (17) aus Filzen und Barbara Steffes (18) aus Ayl durch. Sie sind die künftigen Weinprinzessinnen. Die Krönung wird dann beim Saarweinfest in Saarburg erfolgen.
Ganz Nittel, ein Ort, in dem Menschen aus 43 Nationen leben, hat sich für das Fest geschmückt. Kirmesbuden und Fahrgeschäfte wechseln sich mit Weinständen und Essenszelten ab. Die Besucher flanieren in Scharen über die Weinstraße. Seit acht Jahren ist es gute Sitte, dass die Nitteler nicht allein, sondern mit ihren Nachbarn auf der anderen Moselseite, den Menschen im luxemburgischen Ort Machtum, feiern. Am Sonntag fährt permanent das Pendelschiff über den Grenzfluss, damit sich das Publikum an den Probierständen in beiden Orten von der Qualität der Weine, Sekte und Brände überzeugen kann. "Das ist gelebte Internationalität", sagt Landrat Günther Schartz, der selbst gebürtiger Obermoselaner ist. "Wenn alle sich grenzüberschreitend so gut verstehen würden wie die Machtumer und Nitteler, wäre die Welt ein Paradies", fügt Henri Hengel vom Machtumer Festkomitee hinzu.
Applaus dafür gibt es auch von der Luxemburger Kulturministerin Octavie Modert und der Botschafterin Deutschlands in Luxemburg, Christine Gläser. Sie fühlt sich im Kreise der Gäste sichtlich wohl.
Am Mittwoch hatte das Fest mit einer Kunstaustellung in Machtum begonnen. Am Freitagabend wurde bei Live-Musik und Feuerwerk beiderseits der Mosel weitergefeiert. Die Wahl der Weinkönigin und das gemeinsame Wein-Happening wurden schon erwähnt.
Tausende Besucher haben das deutsch-luxemburgische Fest besucht. "Eine absolut runde Sache, ein tolles Angebot mit internationalem Flair", sagt Jos Lang aus Luxemburg. Sehr zufrieden zeigen sich auch die Veranstalter um Herngel und den Nitteler Ortschef Hans-Josef Wietor.
Ob die beiden jungen Männer aus Machtum noch zu ihrem royalen Tanz in Nittel gekommen sind, konnte im Trubel des Geschehens allerdings nicht mehr geklärt werden.

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