Optimistische Zeitreise

RIVERIS. Der kleine Ort an dem gleichnamigen Bach ist eines von vier Dörfern, die sich in Rheinland-Pfalz grundlegende Gedanken um die Zukunft machen. In einer Dorfkonferenz wurden Leitlinien bis ins Jahr 2030 entworfen.

Ein sonniger Sonntagnachmittag: Im Bürgerhaus von Riveris stehen auf den Tischen Kaffee, Erdbeerkuchen und gekühlte Getränke. Es fehlt lediglich die Bevölkerung. "Der Männergesangverein singt in Kasel, viele werden grillen, und einige denken, dass Ergebnis steht bestimmt im Trierischen Volksfreund", ist von einigen der Anwesenden zu hören. Ortsbürgermeister Markus Kaldunski hat mit der Zukunftsinitiative Rheinland-Pfalz (Zirp) die Bürgerschaft ins Gemeindehaus eingeladen. Mit Heinz Kolz von Zirp aus Mainz ist auch Nathalie Franzen vom Geographischen Planungsbüro angereist. Sie leitet die Konferenz, an der Bürger im Alter von 16 bis 91 Jahren teilnehmen. Ihre einleitenden Worte: Ab dem Jahr 2015 werden die Auswirkungen des demographischen Wandels deutlich spürbar sein. Aufgrund der seit Jahren konstant niedrigen Geburtenrate geht die Bevölkerung insgesamt zurück. Parallel dazu verändert sich die Altersstruktur. Durch die steigende Lebenserwartung nimmt der Anteil der Älteren in der Bevölkerung zu, die Zahl der Kinder und Jugendlichen geht zurück. Ort wird sich positiv weiter entwickeln

Besonders im ländlichen Raum wird mit einem überdurchschnittlichen Bevölkerungsrückgang gerechnet. "Wie kann Riveris darauf reagieren?" oder "Wie kann der Ort für die Jüngeren lebenswert erhalten werden?" waren die konkreten Fragen. Das Ziel der Dorfkonferenz war die Erarbeitung eines dorfspezifischen Leitbildes für die Entwicklung des Ortes bis ins Jahr 2030. Franzen: "Nach der Analyse der örtlichen Stärken und Schwächen wurde festgestellt, dass sich in Riveris sowohl die Bewohner als auch die Gäste wohlfühlen." Dies sei auf die schöne Landschaft, die Talsperre, die vielfältigen Sport- und Freizeitmöglichkeiten und die gute Dorfgemeinschaft zurückzuführen. Die Zeitreise ins Jahr 2030 zeigte, dass sich der Ort positiv weiter entwickeln wird. Ein Barfußpfad, ein Ausflugscafé, auch die Pflege der Landschaft und das Anlegen neuer Weinbergsflächen oder Kleingärten könnten dabei weiterhelfen. Als Leitlinien wurden folgende Kernsätze festgehalten: gemeinsam an einem Strang ziehen für die Dorfentwicklung; Meinungen der Bevölkerung berücksichtigen; gezielte Tourismusförderung; Verknüpfung von Jugend- und Seniorenarbeit; Tauschbörse als Ausgangspunkt für neue Aktivitäten wie neue Vereine, Internetcafé, Dorfzeitung. Die Ergebnisse werden der Gemeinde als Bericht zur Verfügung gestellt und auch im Internet unter www.dorfplanerin.de präsentiert.

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