Palzem verhandelt weiter über Wohnanlage

Der Bau der Wohnanlage in Palzem lässt weiter auf sich warten. Grund ist immer noch die Frage nach der Zahl der Parkplätze. Damit fehlen der Gemeinde weiterhin rund 480 000 Euro an Einnahmen. Die Folge: Ein strikter Sparkurs 2011. Eine Lösung des Streits scheint aber näherzurücken.

Palzem. Die Gemeinde Palzem hat Altlasten mit ins neue Jahr genommen: Noch immer ist der Bebauungsplan für die seit 2009 geplante Wohnanlage neben der neuen Kindertagesstätte (Kita) nicht beschlossen. Und noch immer fehlen der Gemeinde damit Einnahmen von rund 480 000 Euro. Laut Ortsbürgermeister Florian Wagner habe ein Nachtragshaushalt gerade noch so verhindert werden können, weil diese Einnahmen in Aussicht stehen. Konsequenzen hat die Verzögerung dennoch: Die Ortsgemeinde schraubt ihre Investitionen für 2011 ordentlich zurück.

Was ist eigentlich geplant? Der Investor und Erbauer der Palzemer Kita, Ifa Immobilien aus Schillingen, möchte im Gegenzug für den Kita-Neubau auf dem gegenüberliegenden Gelände eine Wohnanlage bauen. In einem zweiten Bauabschnitt ist außerdem ein Gebäude geplant, in dem Wohnen in Wohngruppen möglich sein soll (der TV berichtete mehrfach). Vorgesehen war, mit dem Bau zu beginnen, sobald die Kita fertig ist. Das war im August 2010 der Fall.

Warum ist noch nichts gebaut? Seit Monaten gibt es einen Disput um den Bebauungsplan. Der erste Entwurf stieß auf Kritik. Streitpunkt Nummer eins: die Zahl der Parkplätze. Viele Palzemer befürchteten, dass die in der ursprünglichen Planung vorgesehene Zahl die sich laut Investor Wolfgang Schäfer an die Landesbauordnung gehalten hatte, nicht ausreicht. Zudem war aus dem ersten Entwurf des Bebauungsplans nicht ersichtlich, wie das Gebäude dort aussehen wird. Auch das stieß bei den Palzemern auf Kritik. Der Ortsbeirat wollte daher zwei Stellplätze pro Wohneinheit im Bebauungsplan festschreiben lassen. Mit dem Gemeinderat wurde anschließend ein Kompromiss gefunden: 1,5 Stellplätze pro Einheit für beide Bauabschnitte, die in den Entwurf des Investors eingearbeitet werden sollten.

Darüber hinaus sehen Nachbarn ein Problem mit der Verkehrssicherheit am Kindergarten. "Die Zufahrt zum Gelände ist einfach zu schmal und zu klein und endet in einer Sackgasse", sagt Edwin Pauly. "Ich sehe da wirklich eine Gefahr für die Kinder." Wagner verweist in diesem Zusammenhang darauf, dass die Einfahrt zum Kindergarten verbreitert wurde und es zudem eine Wendemöglichkeit vor der Kita gebe.

Wie soll das Problem gelöst werden? In dieser Woche soll es erneut Gespräche geben, sagt Palzems Ortsbürgermeister Florian Wagner. Daraufhin soll möglichst bald in den Gremien über den neuen Entwurf des Bebauungsplans gesprochen werden. "Mir ist sehr daran gelegen, die Sache vom Tisch zu kriegen", sagt Wagner. "Wir sind bestrebt, das gute Verhältnis, das wir mit der Gemeinde aufgebaut haben, zu erhalten", sagt Ifa-Geschäftsführer Wolfgang Schäfer. Daher werde man im neuen Entwurf auch zeigen, wie das Gebäude des zweiten Bauabschnitts aussehen soll. "Außerdem können wir die 1,5 Parkplätze pro Wohneinheit akzeptieren", sagt Schäfer. Das sei etwa möglich durch eine Tiefgarage und Stellplätze im Außenbereich.

Ist die Lösung des Parkplatzstreits nun absehbar? "Wir müssen erst einmal den Entwurf abwarten und die Formulierung des Bebauungsplans sehen", sagt Palzems Ortsvorsteher Klaus Beck. Bauen am Sonnenplateau:

Extra Bauen am Sonnenplateau: Im Mai 2009 wurde die Aufstellung eines Bebauungsplans für die "Residenz Sonnenplateau Palzem" mit einer Gegenstimme im Ortsgemeinderat Palzem beschlossen. Für den Bau der Wohnanlage kauft die Schillinger Ifa Immobilien GmbH das Gebäude und das Grundstück des alten Kindergartens für rund 480 000 Euro von der Gemeinde. (jka)

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