Präzisionsarbeit mit schwerem Gerät

Am St.-Franziskus-Krankenhaus in Saarburg werden seit Dienstag die Container mit dem neuen Operationssaal aufgebaut. Die 16 Module, aus denen er insgesamt besteht, werden bis spätestens Freitag aufgestellt sein.

 Mit einem großen Kran werden die OP-Container auf die Baustelle des Kreiskrankenhauses in Saarburg gehievt. TV-Foto: Friedemann Vetter

Mit einem großen Kran werden die OP-Container auf die Baustelle des Kreiskrankenhauses in Saarburg gehievt. TV-Foto: Friedemann Vetter

Saarburg. Auf Höhe des St.-Franziskus-Krankenhauses ist die Graf-Siegfried-Straße in Saarburg seit Montagfrüh gesperrt. Ein 500-Tonnen-Kran mit einem 56 Meter langen Ausleger wurde dort in Position gebracht. Die Monteure beginnen den ersten der sechs Container aufzustellen. Vier Männer stehen auf dem Neubau vor dem Krankenhaus und blicken nach oben. Über ihren Köpfen schwebt der Container. Einer der Monteure gibt dem Kranführer Anweisungen. Langsam senkt sich das Modul, die Vier packen es und drücken es vorsichtig an die richtige Position. Selbst die Außenjalousien sind schon am Container angebracht. Und so kommt es auf jeden Millimeter an, wenn die Teile passgenau auf der neugebauten Fläche abgestellt werden.

"Das ist Präzisionsarbeit", sagt Oliver Patt, der als Ingenieur für die Firma Alho Systembau den Auf- und Ausbau des neuen Operationssaales im Saarburger Krankenhaus koordiniert. Schon der Abbau der Module in Singen (Baden-Württemberg) erforderte eine zeitlich genaue Koordination.

"Für unser Krankenhaus ist es ein Glücksfall, dass die Klinik in Singen die Module nicht länger braucht", sagt Otmar Clemens, Technischer Leiter des St.-Franziskus-Krankenhauses. Von den Anforderungen und Maßen sei der Operationssaal (OP) genau so, wie man ihn sich bei der Planung vorgestellt habe. Rund zwei Jahre habe man nach einer Lösung für den neuen OP gesucht. Im Sommer vergangenen Jahres sei dem Krankenhaus schließlich dieses Gebäude angeboten worden. "Wir haben uns die Pläne schicken lassen und festgestellt, dass diese Lösung genau die Lösung ist, nach der wir gesucht haben."

Allerdings erfordert auch der Wiederaufbau der Module viel Fantasie. "Den letzten der 16 Container müssen wir mit Hilfe von Rollen und Gleitschienen in Position bringen", erzählt Patt. Er schmunzelt: "So haben schon die alten Ägypter ihre Steine an die richtige Position geschoben."

Nach der ursprünglichen Planung hätten die letzten vier Container heute aufgestellt werden sollen. Doch möglicherweise geschieht dies erst morgen, weil ein Fahrzeug aus dem letzten Schwertransport eine Panne hatte.

"Wenn die für heute keine Tagfahrgenehmigung erhalten, können die vier letzten Fahrzeuge erst Freitag hier sein", sagt Clemens. Das sei allerdings für die weitere Bauausführung kein Problem, da man von vornherein mit einem Tag Puffer geplant habe.

Die Monteure bauen ab Montag bereits die nächsten Container in Köln auf. Dann fangen die nächsten Arbeiter mit dem Ausbau und der Wiedereinrichtung des OP an. "In elf Wochen sind wir mit dem Neubau fertig. Dann können hier die ersten Operationen durchgeführt werden", verspricht Patt.

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