Protest gegen Post-Schließung

NITTEL. Ortsbürgermeister Karl-Heinz Frieden befürchtet, dass die Post ihre Filiale in Nittel schließen wird. Er hat die Bürger aufgerufen, dagegen zu protestieren.

 "Die Schließung der Nitteler Postfiliale wäre für alte Leute, die nicht mobil sind, eine Katastrophe", meint Postkundin Anneliese Huber (rechts). Hinter dem Schalter: Postmitarbeiterin Marlene Bösen.Foto: Karl-Peter Jochem

"Die Schließung der Nitteler Postfiliale wäre für alte Leute, die nicht mobil sind, eine Katastrophe", meint Postkundin Anneliese Huber (rechts). Hinter dem Schalter: Postmitarbeiterin Marlene Bösen.Foto: Karl-Peter Jochem

"Die Bürger sind aufgefordert, ihren Protest in Unterschriftenlisten, die an verschiedenen Stellen im Ort und in der Postfiliale ausliegen, deutlich zu machen. Die Gemeinde ist auf alle Fälle bestrebt, diese wichtige Dienstleistung zu erhalten, die auch von Bürgern der umliegenden Gemeinden genutzt wird. Die Post muss ihren gesetzlich fixierten Infrastruktur-Auftrag erfüllen", sagt Frieden, der den Gemeinderat bereits über die drohende und aus seiner Sicht "unverständliche" Schließung informiert hat.Ergebnis der Prüfung im März

Auslöser für das mögliche Aus der Post in Nittel ist die Kündigung des Mietvertrages, weil der Eigentümer des Filialgebäudes gewechselt hat. Auf Anfrage des Trierischen Volksfreundes bestätigt Post-Pressesprecher Egon Fischer die Kündigung des Mietvertrages. In solchen Fällen sei es dann üblich, dass geprüft werde, ob sich die Filiale wirtschaftlich noch trägt. Mit einer Entscheidung sei im März zu rechnen.Frieden hat mittlerweile die Post aufgefordert, die Schließung zu revidieren. "Die Infrastruktur-Daten der Gemeinde und die Frequentierung der Postfiliale sprechen eindeutig für den Erhalt", sagt der Ortsbürgermeister. An Wochenenden seien sogar Warteschlangen zu beobachten. Das Einzugsgebiet der Postfiliale reiche weit über den Ort hinaus. Zwischen Nittel und Konz befinde sich keine Postfiliale mehr, und die Filialen in Wincheringen und Tawern seien mit öffentlichen Verkehrsmitteln nicht erreichbar.Durch die unmittelbare Lage an der deutsch-luxemburgischen Grenze werde die Postfiliale auch von vielen in Luxemburg wohnenden Kunden genutzt - besonders für den Versand von Paketen und für den Geldverkehr, der ansonsten wegen der Staatsgrenze nur mit großem Verwaltungsaufwand abzuwickeln sei. Eine Schließung wäre ein nicht hinnehmbarer Abbau von Dienstleistungen im ländlichen Raum. Frieden ist überzeugt, dass sich die Postfiliale von ihren wirtschaftlichen Daten her rechnet.Die Postfiliale habe auch für den Weinbau eine große Bedeutung. Viele Weingüter würden die Post nutzen für den Versand von Verkaufsunterlagen, Angeboten, Preislisten oder Paketen. Gleiches gelte für die vielen Beherbergungsbetriebe.Schließlich weist Karl-Heinz Frieden darauf hin, dass die Einwohnerzahl, die mit zu einer Entscheidungsgrundlage für den Fortbestand einer Postfiliale zähle, in den vergangenen Jahren ständig gestiegen sei. Mittlerweile habe Nittel die Einwohnergrenze von 2000 überschritten.

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