Rektor ist "wieder glaubwürdig"

SCHWEICH. Das Schweicher Ganztags-Gymnasium beherbergt erst zwei vierte und zwei fünfte Klassen. Um den zukünftigen Platzbedarf zu stillen, müssen neue Räume her.

 Spatenstich mit Kindern und für Kinder: Das Hauptgebäude sowie die Sport- und Mehrzweckhalle des Schweicher Gymnasiums sollen in einem Jahr fertiggestellt sein.Foto: Clemens Beckmann

Spatenstich mit Kindern und für Kinder: Das Hauptgebäude sowie die Sport- und Mehrzweckhalle des Schweicher Gymnasiums sollen in einem Jahr fertiggestellt sein.Foto: Clemens Beckmann

Vor fast genau zwei Jahren gab es schon einmal einen Spatenstich auf dem Gelände der Dietrich-Bonhoeffer-Stiftung. Es war kalt damals, und es musste schnell gehen. Denn der Schul-Trakt, der damals im Bau war, sollte bis Mitte August, dem Beginn des Schuljahres 2001/2002, bezugsfertig sein. Die Bauarbeiter schafften das Werk. Die ersten beiden fünften Klassen und ihre Lehrer zogen pünktlich ein. Ein wenig mehr Zeit nahmen sich die Offiziellen am Freitagmorgen schon. In einem richtigen Festakt mit musikalischer Umrahmung des Schulorchesters und Umtrunk wurde der Spatenstich für das erste von zwei Hauptgebäuden, die Sport- und Mehrzweckhalle und das Hausmeister-Haus vollzogen. "Ich bin wieder glaubwürdig geworden", sagte Rektor Heinrich Bentemann bei der Begrüßung der Gäste. Seit Herbst vergangenen Jahres sei er immer wieder nach dem Baubeginn gefragt worden und habe jedes Mal auf die kommenden Wochen vertröstet. Mit dem Spatenstich beginne die Wachstumsphase des "Hauses des Lernens und Lebens". Diese Phase sei wichtig, denn mit der siebten Klasse beginne die Zeit der Differenzierung, für die Fachräume benötigt würden. Im neuen Gebäude fänden sie ihren Platz. Dazu entstünden dort Werkstätten, eine Mensa und Räumlichkeiten für die Lehrer. Dass sich der Baubeginn verzögert habe, liege an der Diskussion um die Sport- und Mehrzweckhalle, erläuterte Superintendent Christoph Pistorius, Vorsitzender der Dietrich-Bonhoeffer-Stiftung. Dabei sei aber nicht um das "Ob", sondern um das "Wie" gegangen.Sporthalle genügt höchsten Ansprüchen

Weil auch Stadt und Verbandsgemeinde ihren Bedarf für eine solche Halle angemeldet hätten, habe man sich auf die große Version entscheiden. Alleine die Halle, in der 320 Zuschauer auf einer Tribüne Platz finden und die noch über einen separaten Mehrzweckraum verfügen wird, kostet 2,9 Millionen Euro. Insgesamt fallen Kosten von zehn Millionen Euro an. Getragen werden sie von der Stiftung; das Land gibt einen Zuschuss. Diese Investitionen seien auch für manche Betriebe in der Region ein Grund zur Freude, hob Pistorius auf die gesamtwirtschaftlichen Dimensionen ab. Der Superintendent ließ auch die aktuelle politische Situation nicht außer Acht. "Dietrich Bonhoeffer hat gesagt, dass Kirche nur Kirche ist, wenn sie auch Kirche für andere ist." Der Krieg im Irak, einem wegen seiner Ölvorkommen reichen Land mit gleichzeitig hoher Kindersterblichkeit, sei völkerrechtlich ein "Verbrechen". Es gelte über Werte nachzudenken und Werte zu vermitteln. Dies sei eine der Aufgaben, der sich die Bonhoeffer-Stiftung mit dem Schweicher Ganztags-Gymnasium verschrieben habe. "Wir versuchen Orientierung zu geben", sagte Pistorius. "Das Konzept der Schule überzeugt in jeder Beziehung", erklärte Josef Peter Mertes, Präsident der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion Trier. Mertes weiß, wovon er spricht, denn er war in jungen Jahren selbst Schulleiter. "Die musischen Aspekte und die religiöse Werte-Erziehung sind ganz wichtig", hob Mertes hervor. Der Unterricht sei auf analytisches Denken, Selbstregulierung, Teamfähigkeit und ethische Verantwortung ausgelegt. Die Bauarbeiten sollen ein Jahr dauern. Mithin könnten die neuen Räume bereits Ende des kommenden Schuljahres bezogen werden. In einem weiteren Bauabschnitt wird dann noch ein Gebäude mit Klassenräumen folgen.

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