Romantische Paare lieben Saarburg

Saarburg · Auf ewige Treue: Im vergangenen Jahr haben sich deutlich mehr Paare in Saarburg trauen lassen als 2011. Das zeigt die Statistik des Standesamtes. Eingebrochen ist dagegen die Zahl der registrierten Geburten. Viele Frauen scheinen dem neuen Geburtshaus in der Klinik noch nicht zu trauen.

Saarburg. Wer sich in Saarburg das Ja-Wort geben will, hat die Qual der Wahl. Die Stadt bietet einige Baudenkmäler wie etwa die Burg. Und auch nach Ockfen und Trassem kommt der Standesbeamte. Und wer nicht seekrank wird, kann sich das Treueversprechen auf einem der Saarschiffe geben. Spitzenreiter in Saarburg ist die Villa Keller. Das Herrenhaus am Fluss ist bei Saarburgern wie Auswärtigen gleichermaßen beliebt.
Anreisen und heiraten


"Das ist der Grund, warum die bei uns beurkundeten Trauungen zugenommen haben", sagt Bernhard Klein vom Standesamt. In Saarburg heirateten immer mehr Menschen, die nicht in der Verbandsgemeinde wohnten. 135 Paare gingen 2011 den Bund fürs Leben ein. 149 waren es 2012. Zu beobachten ist ein Trend, der seit mehreren Jahren anhält. Das Standesamt bietet außerhalb der regulären Öffnungszeiten in der Verwaltung auch Samstagstermine an.
Die Zahlen der Geburten sind geradezu eingebrochen. 214 waren es noch 2010. Diese Zahl war über mehrere Jahre zuvor erreicht worden. Im vergangenen Jahr sank die Zahl rapide auf 41. Grund für die Entwicklung: Die Entbindungsstation im Saarburger Krankenhaus hatte im November 2011 geschlossen. "Viele Mütter bringen ihr Kind nun in Kliniken in Trier oder Merzig zur Welt", sagt Klein.
Obwohl es in Saarburg eine Alternative gibt. Denn im Krankenhaus hat die Hebamme Maria Wallat mit Unterstützung des Gynäkologen Artur Karsten und der Kinderkrankenschwester Doris Mayer-Weidlich das Geburtshaus eröffnet. Das ist eine ambulante Einrichtung. "Für das erste Jahr bin ich mit den 41 Geburten sehr zufrieden. Und wir haben genug Kapazität. Keine Mutter, die unsere Hilfe brauchte, mussten wir abweisen", sagt Wallat. Die Zurückhaltung der Eltern erklärt sie sich so: "Es fehlt die Möglichkeit, stationär zu entbinden. Viele Mütter fühlen sich sicherer, wenn sie eine komplette Station hinter sich wissen."
Bevölkerung schrumpft nicht


In Saarburg wurden zwar weniger Kinder geboren. Das heißt aber nicht, dass es in der Verbandsgemeinde bald keine Kinder mehr gibt. 183 Neugeborene hat das Bürgerbüro registriert. Das sind Kinder von Eltern aus der Verbandsgemeinde samt den Zugezogenen. Denn auch wer nicht im Geburtshaus zur Welt kommt, sondern etwa in Trier oder Merzig, muss bei der Verwaltung in Saarburg als Neubürger registriert werden.
Die Zahl der Sterbefälle liegt laut Klein seit Jahren auf einem einheitlichen Niveau. 2012 waren es 217. Und obwohl mehr Menschen sterben als Babys geboren werden, schrumpft die Bevölkerung in der gesamten Verbandsgemeinde nicht. 23 431 Menschen waren es Ende 2011, 23 708 waren es Ende 2012. Das hängt vor allem mit dem starken Zuzug - insbesondere an der Mosel - zusammen. Doch dort, wo es keine Baugebiete mehr gibt, verlieren einzelne Ortsgemeinden unter dem Strich Einwohner.
Extra

 Das erste Saarburger Baby 2013 ist Lenny Paul Meyer. Er kam am 9. Januar zur Welt. Foto: privat

Das erste Saarburger Baby 2013 ist Lenny Paul Meyer. Er kam am 9. Januar zur Welt. Foto: privat

Hier können sich Paare trauen lassen: Hotel Villa Keller, Hotel Am Markt, auf der Burg (Restaurant), Hotel Klostermühle Ockfen, Hotel St. Erasmus Trassem, auf Schiffen der SPS Saarburg. thie

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