Saarburg Saarburger integrieren Flüchtlinge mit Kunst in die Gesellschaft

Saarburg · 60 Teilnehmer haben an dem Projekt Entry-Point teilgenommen. Das ist eine der Aktionen, mit denen die Kulturgießerei Menschen aus anderen Kulturen an Deutschland gewöhnt.

Das Lokale Bündnis für Familie der Saarburger Kulturgießerei hat eine besonders behutsame Art, Geflüchteten bei der Integration in ihrer neuen Heimat zu helfen. Entry-Point, also die Eingangspforte, im Rahmen des Förderprogramms „Demokratie leben“, wird vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft bezuschusst. Seit Mai haben die Saarburger mit Kunst, Sport und Musik Erfolge bei beinahe 60 engagierten Teilnehmern erzielt.

Kürzlich hat das Lokale Bündnis für Familie zusammen mit den Flüchtlingen ein Mosaik im Hinterhof der ehemaligen Glockengießerei gestaltet und weitere kleine Kunstwerke geschaffen. Gemeinsam feierten Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene diesen Erfolg.

Die Koordinatorin der Kulturgießerei, Saman Ghasemloo-Nedzipovski, die sieben afghanische Familien und weitere elf junge Erwachsene betreut, freut sich, denn: „Hier mussten alle Deutsch miteinander sprechen, sonst geht es nicht.“ Ehrenamtlerin Gerlinde Zender aus Irsch begleitet das Mosaik-Projekt. Sie hat mit der Gruppe auch bei schlechtem Wetter Kleinkunstwerke aus Mosaiksteinen gestaltet.

Die Flüchtlinge sind mit dem Projekt und mit der Betreuerin sehr zufrieden. Der 33-jährige Afghane Shamjan Saidie sagt: „Es ist schön, mit Mosaik zu arbeiten, ein gutes Gefühl, beschäftigt zu sein.“ Seyfollah Tajik aus Afghanistan sagt: „Das hat sehr viel Spaß gemacht, diese Kugeln und Windlichter herzustellen.“ Der 18-Jährige will jetzt seinen Schulabschluss in Deutschland schaffen. Das Projekt hat ihn eines gelehrt: „Ich kann viel schaffen, wenn ich es nur probiere.“

Neue Freundschaften sind ebenfalls entstanden – unter anderem bei der Entry-Point-Fußballmannschaft, die sich gebildet hat. 22 Kickern hilft das bei der Integration.

Nach dem Start des Projekts in der Kulturgießerei im Frühjahr sind jetzt schon die ersten Ausbildungsverträge unterzeichnet worden. „Wer hier mitmacht, traut sich mehr zu“, sagt Gerlinde Zender.

Der 21-jährige Syrer Osama Saleh ist einer von ihnen. Er erlernt in einem Trierer Betrieb das Tischlerhandwerk. „Das ist perfekt und funktioniert nur, weil ich vorher in die Kulturgießerei gekommen bin“, lautet sein Fazit.

Von einer schönen Zusammenarbeit berichtet auch Alesander Mohamadsisu (19), ebenfalls Afghane. Er sagt: „Die Sachen sollte man ins Museum stellen.“

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