Sanierung der beiden Landstraßen durch Freudenburg fast abgeschlossen

Freudenburg · Die Sanierung der beiden Landesstraßen durch den Ort ist nach dreieinhalb Jahren so gut wie abgeschlossen. Bis zum Wochenende sollen alle Arbeiten beendet sein. In mindestens einem Haus werden dann die Sektkorken knallen.

 Vorher und nachher: Die L 131 in Freudenburg als Baustelle (linkes Foto) und als fertig sanierte Straße (rechtes Foto). TV-Fotos: Alexander Schumitz/Herbert Thormeyer/Archiv

Vorher und nachher: Die L 131 in Freudenburg als Baustelle (linkes Foto) und als fertig sanierte Straße (rechtes Foto). TV-Fotos: Alexander Schumitz/Herbert Thormeyer/Archiv

Foto: (h_sab )

Wie viel am Ende die Sanierung der beiden Landesstraßen (L 131 und L 133) durch Freudenburg gekostet hat, lässt sich zurzeit nicht abschließend sagen. Darauf weist Frank Zimmer, einer der Teamleiter des Fachteams Straßenbau beim Landesbetrieb Mobilität (LBM) Trier, hin. "Die Leistungen werden von den Unternehmen erst nach Abschluss der Arbeiten abgerechnet", sagt er auf TV-Nachfrage. Er rechnet jedoch damit, dass sich die Kosten weitgehend in Höhe der veranschlagten 3,6 Millionen Euro bewegen werden. "Längere Bauzeiten führen nicht zwangsläufig zu Kostensteigerungen", sagt Zimmer weiter. Aus verschiedenen Gründen hatten die Arbeiten an der Ortsdurchfahrt ein Jahr länger gedauert als erwartet (siehe Info).

Was sich nicht mit Euro und Cent berechnen lässt, sind die Nerven, die die Freudenburger während der dreieinhalbjährigen Arbeiten an der Hauptschlagader des Orts gelassen haben. Gerade die Umleitungen über Feld- und Wirtschaftswege wurden wiederholt kritisiert. Zu eng, zu staubig, zu viele Schlaglöcher und "rasende" Autofahrer.

Beate Brammer aus Freudenburg weiß ein Lied davon zu singen. "Oft habe ich mich über die Rücksichtslosigkeit auf den Ausweichstrecken geärgert", sagt sie. Geschäftsleute hatten enorme Einbußen durch die Sperrungen beklagt. Einigen fehlte während der gesamten Bauzeit der Durchgangsverkehr. Andere wie Möbel Bauer beklagten, dass sich ihre Lieferanten ob der offiziellen, großräumigen Umleitung verirrten.

Bernd Gödert, Ortsbürgermeister von Freudenburg, freut sich, dass die Mammutbaustelle kurz vor ihrem Abschluss steht. Mit dem Polier der Straßenbaufirma Clemens, Albert Fox, und Hans-Peter Burg vom LBM Trier schaut er zu, wie es mit den Asphalt-Arbeiten vorangeht. Sie diskutieren, ob die Freigabe der König-Johann-Straße (L 131) in Richtung Mettlach noch bis zum Wochenende möglich ist.

Burg ist da zuversichtlich, will sich aber ohne Rücksprache mit seinen Vorgesetzten lieber nicht festlegen. Beate Brammer hingegen fiebert der Freigabe der Straße in Richtung Mettlach entgegen. "Ich mache einen Freudensprung, wenn es soweit ist", sagt sie. Als Museumsführerin bei Villeroy und Boch in Mettlach, musste sie in den vergangenen Jahren weite Umwege zu ihrer Arbeitsstätte in Kauf nehmen. "Ich habe kaum noch daran geglaubt, dass die Arbeiten jemals enden werden. Aber jetzt ist es endlich soweit. Das ist der Wahnsinn."

Umso glücklicher ist Brammer, dass die Arbeiten dann doch schneller abgeschlossen wurden, als zumindest Anfang des Jahres prognostiziert. Sie ist aber auch voll des Lobes für die Straßenbauarbeiter. Die hätten sich die dreieinhalb Jahre viel Mühe gegeben, damit die Anwohner mit der Baustelle klarkamen. So hätte man an fast jedem Wochenende sein Haus erreichen können.

Oliver Bauer, Geschäftsführer bei Möbel Bauer, kündigt an: "Wir lassen hier die Sektkorken knallen, sobald die Straße frei ist. Wir freuen uns, dass unsere Kunden uns wieder erreichen." Während der Bauzeit sei die Frequenz im Laden geringer gewesen - um wie viel, will Bauer nicht sagen.

Auch Bernd Gödert ist froh, dass die Straßen endlich saniert sind, die "Hoppelpiste Richtung Saarland" endlich der Vergangenheit angehört. Beschwerden hätte es in diesen dreieinhalb Jahren zwar etliche gegeben, "aber doch weniger, als befürchtet".

Auf jeden Fall soll ausgiebig gefeiert werden, dass die Straßen endlich fertig sind. Der Termin für das Straßenfest auf dem Marktplatz steht fest: Sonntag, 16. Juli. Genaueres dazu kann Gödert noch nicht sagen, da momentan die Feier mit den örtlichen Vereinen abgestimmt wird. Sicher wird es dann aber eine Ausstellung geben, die anhand von Fotos den Bau der Landesstraße Mitte der 1970er Jahre und die aktuell abgeschlossenen Sanierungsarbeiten zeigt.Extra: IMMER WIEDER VERZÖGERUNGEN

Sanierung der beiden Landstraßen durch Freudenburg fast abgeschlossen
Foto: Alexander Schumitz (itz) ("TV-Upload Schumitz"
 Bernd Gödert, Albert Fox und Hans-Peter Burg (von links) werden sich zusammen mit ganz Freudenburg sehr freuen, wenn die beiden Straßen komplett fertig sind. TV-Foto: Alexander Schumitz

Bernd Gödert, Albert Fox und Hans-Peter Burg (von links) werden sich zusammen mit ganz Freudenburg sehr freuen, wenn die beiden Straßen komplett fertig sind. TV-Foto: Alexander Schumitz

Foto: (h_sab )


Lange Zeit mussten die Freudenburger warten, bis das Land grünes Licht für die Sanierung der beiden Landesstraßen 131 und 133 gegeben hatte. Ende Januar 2014 wurde mit der Sanierung der Leukstraße (L 133) in Richtung des Ortsteils Kollesleuken begonnen. Die Arbeiten an der König-Johann-Straße (L 131) starteten Ende 2014. Immer wieder kam es zu Verzögerungen, weil Munition aus dem Zweiten Weltkrieg entschärft werden musste oder das Wetter nicht mitspielte. Das führte zu einer Verzögerung der Arbeiten von rund einem Jahr. Die Kosten wurden auf 3,6 Millionen Euro veranschlagt.

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