Schüler werden für den Berufsstart fit gemacht

Saarburg · Bei einem Projekttag für Schüler im Berufsvorbereitungsjahr hat sich alles rund um den richtigen Start ins Berufsleben gedreht. Von der ersten Orientierung auf dem Arbeitsmarkt bis zum Vorstellungsgespräch haben die Schüler gelernt, worauf es ankommt. Unternehmensvertreter haben Berufe aus ihrem Haus bei diesem Projekttag vorgestellt, von dem sie sich auch etwas erhoffen.

Schüler werden für den Berufsstart fit gemacht
Foto: Matthias Willems (mwi), M.Willems ("TV-Upload Willems"

Saarburg. Steffen träumt davon, auf einer Segeljacht übers Meer zu fahren. Boote haben es dem 16-jährigen Schüler aus Kanzem angetan.
Er möchte später einmal als Bootsbauer arbeiten. "Das ist ein kreativer Beruf und man verdient gut damit", sagt er. Der Weg zum Traumjob ist jedoch alles andere als leicht. Fehlt die Unterstützung durch die Eltern, oder sind die schulischen Leistungen nicht ausreichend, wird es noch schwerer. Steffen ist in einer sogenannten BVJ-Klasse. BVJ steht für Berufsvorbereitungsjahr.
Die stellvertretende Schulleiterin Jutta Pohl erklärt: "Die Schüler in diesen Klassen holen ihren Hauptschulabschluss nach und brauchen eine intensive pädagogische Betreuung, da sie zu Hause nicht die gleiche Unterstützung erfahren wie andere." Also wurde für diese Klassen und eine weitere Klasse mit Flüchtlingen dieser spezielle Projekttag organisiert.
Organisatoren waren das Fachgremium Jugendarbeit in der Verbandsgemeinde Saarburg, die Jugendberufshilfe des Kreises Trier-Saarburg und die Geschwister-Scholl-Schule, Berufsbildende Schule Saarburg.
Handwerk, Pflege und Handel


Zunächst stellten Vertreter von Unternehmen aus der Region Berufsfelder aus Gastronomie, Handwerk, Pflege und Handel vor. Über die Arbeit von Köchen und gastronomischen Fachkräften informierte ein Vertreter des Hotels Vienna House Easy in Trier. Das Unternehmen erhofft sich auch etwas von diesem Tag. Bettina Junk, Bankettleiterin des Hotels, sagte: "Wir sind immer für Nachwuchsförderung. Und es wäre schön, wenn wir da Interesse geweckt hätten und einen Azubi einstellen könnten." Nachwuchskräfte zu finden sei ansonsten schon mal einfacher gewesen. Das Haus habe in der Vergangenheit mehr Bewerber gehabt.
In Workshops lernten die Schüler, wie man eine richtige Bewerbung schreibt, was in einem Vorstellungsgespräch wichtig ist und machten einen Bewerbungstest, in dem Allgemeinwissen gefragt war und berufliche Interessen abgeklopft wurden.
Zum Schluss wartete auf die Teilnehmer noch ein besonderes Extra. Eine Fotografin fertigte professionelle Bewerbungsfotos an.
Die Rückmeldungen der Schüler auf den ersten Projekttag dieser Art an der Schule sind positiv. Steffen sagt: "Das ist schon sinnvoll. Man erfährt hier alles aus erster Hand." Sein Klassenkamerad Pascal (15) aus Irsch macht nach der Schule ein freiwilliges soziales Jahr als Heilerziehungspfleger bei der Lebenshilfe in Trier. Einen Traumberuf hat er aber auch. "Ich würde gern als Karosseriebauer arbeiten, weil es mir Spaß macht, an Autos was zu verändern", verrät er. An dem Workshop nahmen auch 18 Flüchtlinge teil, die seit einem Jahr an der Schule die deutsche Sprache lernen und demnächst ein Praktikum machen. Die 18-jährige Majlinda stammt aus dem Kosovo. Sie möchte später als Köchin arbeiten. "Kochen macht mir Spaß", begründet sie ihren Berufswunsch. Das Bewerbertraining hilft ihr. "Ich finde es gut, dass es hier in Deutschland viele solcher Projekte gibt", sagt sie.

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