Seemannslieder sind der Renner
Saarburg · Zum elften Mal haben die Lieder von Wellen, Wind und Meer bei einem Mittwochskonzert auf dem Boemundhof den Platz bis an den Rand gefüllt. Die Sänger aus Freudenburg sind die Publikums-Magneten dieser Konzertreihe. Von melancholisch bis schmissig, diese Lieder gehen immer zu Herzen.
Saarburg. Wenn der Shanty-Chor auf dem Programm der Mittwochskonzerte des Verkehrs- und Verschönerungsvereins (VVV) Saarburg steht, können die Helfer nicht schnell genug Stühle aufstellen. Bereits zwei Stunden vor Konzertbeginn kamen die ersten Freunde der Seemannslieder, um sich einen Platz zu sichern.
Als die Blauen Jungs aus Freudenburg mit 36 Mann und Sängerin Marlene Konter mit ihrer Erkennungsmelodie loslegten, waren es geschätzte 850 Menschen, die dem Chor auf dem Boemundhof zujubelten.
Viele Mikrofone
"Das ist gut für unsere Verlosung", freut sich VVV-Vorsitzende Evi Schmitz. Der Erlös der Konzerte fließt in jedem Jahr in Saarburger Verschönerungsprojekte. Daher dürfe dieser Chor in keinem Jahr fehlen.
Ungewöhnlich für diesen Klangkörper sind die vielen Mikrofone und dicken Lautsprecher. Dirigent Werner Gerardy will den vollen Sound herausholen, auch aus den drei Akkordeons, zwei Trompeten, Schlagzeug, Bass und Gitarre. Alles zusammen brachte diesem Shanty-Chor deutschlandweite Anerkennung, und nicht nur, weil er gerade 20-jähriges Bestehen gefeiert hat (der TV berichtete).
Viele Erinnerungen werden bei Menschen aus zwei Generationen wach, wenn sie diese Lieder hören. Auch bei Rainer Hicke thier. Der ehemalige Saarburger und aktive Matrose bei der Marine singt jetzt in einem Shanty-Chor in Flensburg: "Wir haben solche Lieder immer auf unserem Minensuchboot gesungen. Das stärkt die Kameradschaft." Und um die Freudenburger zu hören, ist auch der Weg von Flensburg nach Saarburg nicht zu weit.
Das Publikum erwies sich als textsicher, beispielsweise bei Santo Domingo mit dem Solo von Marlene Konter, der einzigen Frau im Chor. Moderator Detlef Alexa, der immer einen Witz auf Lager hatte, erwies sich auch als begabter Flötist. Eine weitere Überraschung lieferten die beiden Trompeter Winfried Maus und Raimund Kirch, denen Bürgermeister Jürgen Dixius sein Dienstzimmer aufgesperrt hatte, damit sie als "Turmbläser" fungieren konnten.
"Meisje" wurde von Alexa auf Niederländisch gesungen, wegen der vielen Gäste aus dem Nachbarland, die auch immer wieder gern auf den Boemundhof kommen. Da waren sie wieder, die bunten Tücher, die von Fans gerade bei diesem Lied geschwenkt wurden. So wurde das Publikum noch bunter.
Extra
Den Abschluss der Mittwochskonzerte bildet am 12. August ab 19.30 Uhr Bauer's Brass Band mit neuen Arrangements für Bläser, Keyboard, Gitarre, Gesang und Schlagzeug. Richard Bauer konnte dafür die charmante Gastsängerin Nicole gewinnen. doth
