Summernight mit heißen Rhythmen

Saarburg · Geschätzte 500 Fans von Queen sind zum Open-Air-Spektakel Summernight nach Saarburg gepilgert. Die sechs Musiker von Queen-Kings ließen die Songs der legendären britischen Band wiederauferstehen. Mandowar heizte den Besuchern als Vorband ein. Diese drei Musiker kommen mit kleinen Instrumenten aus.

Summernight mit heißen Rhythmen
Foto: Herbert Thormeyer (doth) ("TV-Upload Thormeyer"
 So reagiert das Publikum auf den Queen-Titel Radio Gaga.

So reagiert das Publikum auf den Queen-Titel Radio Gaga.

Foto: Herbert Thormeyer

Saarburg. Die Queen-Kings aus Königswinter huldigen einer der größten Bands der Rockgeschichte. Ihr Gastspiel bei der Summernight auf dem Saarburger Boemundhof ließ rund 500 Fans jubeln.
Doch zuvor machte eine andere Formation Furore. Mandowar, also Mandolinenkrieger, nennen sich Tom Launhardt (Mandoline), Nailz Hofmann (Gitarre) und Joe Schultz (Bass-Ukulele) aus Wetzlar. "Wir machen große Musik auf kleinen Instrumenten", sagt Hofmann selbstbewusst. Man habe das vor fünf Jahren einfach mal so ausprobiert. Bassist Joe Schulz war ein Kontrabass einfach zu sperrig: "Da bin ich in ein Musikgeschäft gegangen und habe eine Bass-Ukulele gekauft." Es war noch hell auf dem Boemundhof, und viele Leute standen noch am Rand des Platzes. Doch Mandowar gelang es schnell, die Menge aufzutauen - mit berühmten Songs ebenso wie mit eigenen Titeln wie "Gods of Folk", "Hellboys from Cow" und "Fistful of Bullits". Dabei stand Bassmann Schulz wie angewurzelt und spielte stoisch seine tiefen Töne.
Verblüfft hörte das Publikum anschließend die Stimme von Queen-Kings-Sänger Mirko Bäumer: Sie klang fast wie die von Freddy Mercury. Konzertveranstalter Christof Kramp von Station K hatte sich für Musiker entschieden, die Queen regelrecht wiederauferstehen lassen. Die Vielstimmigkeit, das Markenzeichen von Queen, die über mehr als zwei Jahrzehnte Rock-Geschichte schrieben, wurde ganz wesentlich von Sängerin Susann de Bollier erzeugt. Es gab keine digitalen Tricks oder Einspielungen aus der Konserve.
Das Publikum zeigte sich erstaunlich textsicher. Die Verehrung der britischen Superband um Freddy Mercury lebt weiter.
Wilde Solo-Einlagen kamen von Gitarrist Drazen Zalac, Bassist Rolf Sander, der schon einmal mit Queen auf einer Bühne stand, und Schlagzeuger Oliver Kersten.
Alle großen Hits wurden gespielt. Am Schluss erklangen "Bohemian Rhapsody", "Radio Gaga", "We will rock You" und natürlich "We are the Champions".
Warum hat sich die Band ausgerechnet Queen auserkoren? Dazu sagt Bass-Mann Sander: "Das war die tolle Zeit der 70er Jahre mit großer Musik. Und Queen brachte vom einfachen Partylied bis zur großen Hymne alles auf die Bühne."
Die ganze Zeit über blieb die Rote Robe und die Königskrone, die als Dekoration auf der Bühne postiert waren, unberührt. Hintergrund: Mercurys Showelement war immer die Selbstkrönung. "Nein, so was machen wir nicht", sagt Keyborder Christof Wetter, ein studierter Kirchenmusiker, fast ehrfurchtsvoll. Freddy Mercury war auf diese Art irgendwie immer anwesend.

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