Träge und tatkräftig

TRASSEM. (hpü) Riesige Glupschaugen, knallgelbes Fell, und meist ist er schlapp – viele kennen und lieben "Garfield", den Comic-Kater. Der Mäusefänger im Ruhestand ist das Maskottchen der Jugendgruppe Trassem-Perdenbach, "und das nicht ohne Grund", sagt Björn Burg.

Wenn die Leute von der Jugendgruppe Trassem-Perdenbach eine Party feiern, ist das nicht ungewöhnlich - feiern können sie, und ihr Jugendraum im Keller des Bürgerhauses ist dazu wie geschaffen. Wird aber der örtliche Kindergarten zur Party-Zone erklärt, ist das nicht nur ungewöhnlich, es hat auch seinen Grund. Im vergangenen Jahr beteiligte sich die Jugendgruppe an der bundesweiten 72-Stunden-Aktion. Im Außenbereich des Kindergartens erneuerte die 20-köpfige Truppe einen alten Holzzaun, baute einen Fahrradständer aus Kopfsteinpflaster und rüstete das Gebäude mit einem Briefkasten aus. Den Abschluss bildete eine große Fete. Auch wenn während der drei Tage alles wie am Schnürchen klappte, zumindest der Anfang war für die jungen Leute aus Trassem schwer. Auch Björn Burg weiß das."Das war typisch für uns"

Der 22-Jährige ist Chef der Jugendgruppe, und als solcher hatte er bei der Aktion im vergangenen Oktober das Sagen. Er berichtet: "Nachdem wir die Aufgabe erfahren hatten, herrschte erst einmal das Chaos." Niemand habe so recht gewusst, wo er anfangen sollte. Erst am folgenden Tag sei die "Mühle" langsam in Bewegung geraten. "Das war typisch für uns", erklärt Burg. "Bis wir auf Touren sind, dauert es eben seine Zeit." Dennoch: Entscheidend sei am Ende ohnehin nur das Resultat. Seit rund einem Jahr ist Björn Burg Vorsitzender der Trassemer Jugendgruppe. Damit ist er ebenso lange im Amt, wie die Gruppe besteht. Bis der neue Chef auf "Betriebstemperatur" war, dauerte es allerdings einige Wochen. "Zudem war ich mir meiner Verantwortung anfangs nicht so recht bewusst." Dennoch: "Inzwischen klappt es ganz gut, obwohl ich ständig hinter manchen Leuten her sein muss, damit sich etwas regt." Dass sich in Trassem etwas regt, ist auch Burg zu verdanken. Er war am Entstehen der Jugendfeuerwehr beteiligt, zudem spielt der 22-Jährige in der zweiten Mannschaft des Sportvereins Fußball - es sei denn, er ist als Unparteiischer auf dem Rasen unterwegs. Eine eher ruhige Kugel schiebt Burg bei den "Chaoskeglern", während er in der Bütt an Fastnacht erst richtig in Fahrt kommt. Der gelernte Maurer ist inaktives Mitglied im Musikverein, und mindestens einmal pro Woche trifft er sich mit seinen Kollegen vom Skat-Club. Bei all dem steht die Jugendgruppe für den jungen Trassemer an erster Stelle. Als die Mädchen und Jungen vor einiger Zeit ein passendes Maskottchen suchten, wurden sie schnell fündig: "Garfield", der knallgelbe Kater mit den Glupschaugen, sollte es sein. "Der passt zu uns, denn wie er sind auch wir oft etwas träge - allerdings nur am Anfang."

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