TRIER-SAARBURG - GANZ NAH

TRASSEM. Lebhaft ging es bei der Sitzung des Gemeinderates Trassem zu. Dabei nahmen FWG und SPD zu fast allen Punkten Gegenpositionen ein, mussten sich jedoch bei den Abstimmungen der CDU-Mehrheit beugen.

Bereits der erste Tagesordnungspunkt, die Vereinfachte Änderung des Bebauungsplans "Südlich der Schulstraße", sorgte für Diskussion. Die CDU hatte beantragt, den im Neubaugebiet Sonnenweg vorgesehenen dritten Zuweg zum geplanten Spielplatz nicht zu realisieren und aus der Planung herauszunehmen. Anders als bei den beiden übrigen, bereits angelegten Zuwegen müsste dort eine "treppenähnliche Konstruktion" angebracht werden, erläuterte Ortsbürgermeister Wolfgang Benter. Der Weg war zwischen zwei Häusern, auf Parzelle Flur 10, vorgesehen. Aus Kosten- und Sicherheitsgründen - die Treppe veranschlagte Benter mit mindestens 20 000 Euro - sprach sich die CDU-Fraktion gegen die Planung aus. Benter: "Die Kosten sind nicht verantwortbar, und das Gefahrenpotenzial, das von der Anlage ausgeht, ist nicht zu unterschätzen." Über die beiden anderen Wege sei der Spielplatz problemlos zu erreichen. Benter: "Das kann man den Anwohnern zumuten." Raimund Boquoi (FWG) sah das anders: "Die Anlieger sind davon ausgegangen, dass der Zuweg kommt. Kostengründe sind kein Argument." Wolfgang Benter verwies darauf, in seiner Sprechstunde mit 80 Prozent der Anlieger gesprochen zu haben. "Ich bin gar nicht auf so viel Widerstand zu dem Thema gestoßen." Dieser Einwand brachte Bernd Koewenig (SPD) auf, der meinte, zu den Aufgaben eines Ortsbürgermeisters gehöre es, die Anlieger aufzusuchen und sich vor allem mit denen auseinanderzusetzen, die gegen die Änderung des Bebauungsplans Einspruch eingelegt hatten. Der Antrag der SPD, eine Arbeitsgruppe zu bilden, die sich noch einmal mit dem Problem befasst, wurde mehrheitlich abgelehnt. Stattdessen setzte sich die CDU mit ihrem Antrag durch, die Bürger-Einwände zurückzuweisen und den dritten Zuweg aus der Planung herauszunehmen. Einhellig stimmte der Gemeinderat dagegen, im Sonnenweg Parkflächen auszuweisen. Nach Anwohnerbeschwerden, die bemängelten, dass im Sonnenweg "wild" geparkt werde, hatte sich der Bau-Ausschuss am 7. Januar ein Bild vor Ort gemacht. Nach Auskunft Benters habe der Ausschuss jedoch davon abgeraten, Flächen zu markieren. Der Aufwand, dann zu kontrollieren, ob in den eingezeichneten Flächen geparkt werde, sei zu aufwändig und zu kostenträchtig. Stattdessen soll "über eine überschaubare Zeitspanne" (Benter) die derzeitige Park-Situation beobachtet werden. Murrend beugen mussten sich SPD und FWG beim Mehrheits-Votum der CDU, weiterführende Planungen im Teilgebiet Halstenberg bis auf Weiteres zurückzustellen. Die CDU argumentierte damit, die 58 Bauplätze bei der derzeitigen zurückhaltenden Nachfrage nicht vermarkten zu können, zumal nicht alle Eigentümer ihr Grundstück verkaufen wollten. Hauptproblem sei jedoch der Aspekt der Oberflächenentwässerung in dem Hanggebiet. Eine Lösung des Problems überfordere die Gemeinde finanziell, die das Gebiet vorfinanzieren müsse. Raimund Boquoi bezeichnete das Argument der Vorfinanzierung als "reine Angstmacherei der CDU". Boquoi: "Es wird erst dann bezahlt, wenn die Eigentümer verkaufen." Die FWG äußerste den Vorwurf, die Planung sei bewusst verteuert worden - unter anderem dadurch, "dass acht Baustellen, die nicht vorgesehen waren, plötzlich dazu kamen".

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