Versorgungslücke geschlossen: Geburtshaus erblickt das Licht der Welt

Saarburg · Viele Frauen haben sich am Samstag im Kreiskrankenhaus St. Franziskus über das neue Geburtshaus informiert, das Anfang Dezember seinen Betrieb aufgenommen hatte. Das neue Angebot schließt einen Teil der Versorgungslücke für Schwangere, die mit dem vorläufigen Ende der Saarburger Geburtshilfe Anfang November aufgetreten war (der TV berichtete).

 Marius und Miriam Reiter (links) sowie Linus, Kerstin und Vater Timo Horn (rechts) schauen sich neugierig in den Räumen des Geburtshauses im Kreiskrankenhauses St. Franziskus um. TV-Foto: Max Henning Schumitz

Marius und Miriam Reiter (links) sowie Linus, Kerstin und Vater Timo Horn (rechts) schauen sich neugierig in den Räumen des Geburtshauses im Kreiskrankenhauses St. Franziskus um. TV-Foto: Max Henning Schumitz

Saarburg. Die Frauen aus der Region waren entsetzt, als sie Ende Oktober aus dem TV erfuhren, dass das Kreiskrankenhaus St. Franziskus seine Entbindungsstation schließt. Der Pressesprecher des Kreises Trier-Saarburg, Thomas Müller, stellte damals klar, dass eine "dauerhafte Schließung" keinesfalls gewollt sei.
"Das ist das Wunder von Saarburg", kommentiert Hartmut Groß am Samstag die Eröffnung des Geburtshauses im Krankenhaus St. Franziskus. Er ist der Vater der kleinen Mia, die im alten Kreißsaal kurz vor der Schließung der Entbindungsabteilung des Krankenhauses geboren wurde.
Zusammen mit seiner Frau Katharina strahlt er, weil er nun auch für die Nachsorge ein Angebot in der Region nutzen kann.
Kurse für werdende Eltern


Doris Mayer-Weidlich zeigt den Besuchern die Räume des Geburtshauses in der fünften Etage. Sie gibt verschiedene Kurse für werdende und frisch gewordene Eltern. Gemeinsam mit der Hebamme Maria Wallert und dem Saarburger Gynäkologen Artur Karsten betreibt sie nun das Geburtshaus.
"Wir können hier ein fast vollständiges Geburtshilfeprogramm anbieten", sagt Karsten. Ausnahme: Risikoschwangerschaften, die seien aber auch schon vorher im Mutterhaus der Borromäerinnen in Trier entbunden worden, weil es dort eine Kinderklinik gibt. Auch für plötzlich auftretende Probleme seien sie gut gerüstet. "Wir können hier jederzeit auf das Ärzteteam im Krankenhaus zugreifen." Die Kooperation sei sehr eng und gut.
In Zukunft kommen die Frauen nur für die Geburt ins Geburtshaus, die Nachversorgung übernimmt die Hebamme Maria Wallert, die die Frauen anschließend noch einige Zeit umfassend zu Hause betreut. "Einen stationären Aufenthalt nach der Geburt bieten wir nicht an", erklärt Mayer-Weidlich.
Claudia Becker aus Ayl schaut sich - wie viele andere Frauen auch - neugierig in den neu gestalteten Räumen der alten Entbindungsstation um.
Sie erwartet Ende Februar Zwillinge und sagt, was auch viele andere Frauen im Geburtshaus an diesem Tag denken: "Ich bin einfach nur superfroh über dieses Angebot." itz

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