Viele gute Erinnerungen und eine Liebeserklärung

Saarburg · Richard Fuhs erinnert sich noch gut an die Unterstützung der französischen Garnison beim Rheinland-Pfalz-Tag 1998. Er kümmerte sich früher für die Stadtverwaltung um den Kontakt zum 16. Jägerbataillon, das einst in Saarburg stationiert war. Auf den Aufruf des TV hin, Erinnerungen an die Kaserne zu beschreiben, hat sich genau wie Fuhs auch ein Franzose gemeldet - mit einer Liebeserklärung an Saarburg.

Viele gute Erinnerungen und eine Liebeserklärung
Foto: (h_sab )
 Diese Bilder von 1949 hat ein ehemaliger Soldat Richard Fuhs im vergangenen Jahr geschickt. Damals sei zwar noch nicht das 16. Jägerbataillon in Saarburg stationiert gewesen, trotzdem seien es interessante Zeitdokumente, meint Fuhs. Foto: Privat

Diese Bilder von 1949 hat ein ehemaliger Soldat Richard Fuhs im vergangenen Jahr geschickt. Damals sei zwar noch nicht das 16. Jägerbataillon in Saarburg stationiert gewesen, trotzdem seien es interessante Zeitdokumente, meint Fuhs. Foto: Privat

Foto: (h_sab )

Saarburg. Richard Fuhs erinnert sich: "Zu der französischen Garnison hatte die Stadt eine sehr gute Beziehung. Viele gemeinsame Projekte sind in den Jahren der Stationierung des 16. Jägerbataillons realisiert worden." Richard Fuhs war als Angestellter der Stadt Saarburg für die Kontakte zur französischen Garnison zuständig. Seine Ansprechpartner waren die Leiter des Bureau de Garnison. Das Büro befand sich in der ehemaligen Famo-Kaserne (Famo ist die Abkürzung von Forces Auxiliaires de Main d'Oeuvre und heißt etwa: Hilfsstreitkräfte für Fahr- und Hausmeisterdienste). Vor mehreren Wochen wurde die Kaserne für die Unterbringung von rund 60 Flüchtlingen umgebaut.
Er erinnere sich sehr gerne an die tolle Unterstützung des Bataillons beim Rheinland-Pfalz-Tag 1998, schreibt Fuhs. Der damalige Kommandeur, Colonel Thomas, habe es der Stadt gestattet, den Festzug mit 5000 Teilnehmern in der Kaserne aufzustellen. Er habe auch für deren Verpflegung gesorgt. Darüber hinaus hätten sich die Soldaten an den Veranstaltungen in der Stadt wie Saar-Pedal oder den Fastnachtsumzügen beteiligt. Sie hätten ihrerseits Volkswanderungen organisiert sowie den Tag der offenen Tür oder die Gedenkfeier an die Schlacht im algerischen Sidi Brahim, zu der sie die Bevölkerung immer eingeladen hätten.
Auch der Franzose Geoffrey Cot hat sich beim TV mit Erinnerungen an die französische Kaserne in Saarburg gemeldet. Er schreibt: "Zuallererst ist Saarburg eine wunderschöne Stadt, eingerahmt von der Saar, Tälern und Weinbergen. Als ich dort angekommen bin, habe ich mich gleich heimisch gefühlt."Er habe dort seine Jugendzeit verbracht und schöne Begegnungen gehabt. Wörtlich heißt es in seiner Mail: "Ich habe mich in diese Stadt verliebt und kehre, wann immer ich kann, dorthin zurück."
Vom Militärischen her gesehen, habe das 16. Jägerbataillon dort alles gehabt: ein schönes Viertel, einen wundervollen Blick auf den Kammerforst, der ein guter Ort zum Trainieren gewesen sei und in dem er an zahlreichen Biwaks teilgenommen habe. Mit der Solaranlage auf dem ehemaligen Militärgelände kann Geoffrey Cot sich nicht anfreunden, die findet er hässlich.
Zahlreiche Erinnerungen stiegen in ihm hoch, wenn er sich das Wachlokal anschaue, schreibt Cot. Es gebe ihm jedoch einen Stich ins Herz, wenn er sehe, was in der Kaserne verändert und was abgerissen worden sei. Das Gelände der Kaserne de Lattre de Tassigny sei sein Zuhause gewesen, sein Arbeitsort und Ort seiner ersten schönen Erinnerungen. mai

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