Von der Wupper an die Saar

KANZEM. Roland Augustin hat ein Auge für die Kunst und für seine neue Heimat: die Saargemeinde Kanzem. Neben der landschaftlichen Schönheit schätzt der 41-Jährige vor allem die hohe Lebensqualität beim Wohnen in der Provinz.

 Wohnt seit drei Jahren in Kanzem: Roland Augustin. Foto: Hermann Pütz

Wohnt seit drei Jahren in Kanzem: Roland Augustin. Foto: Hermann Pütz

Der Arbeitstag von Roland Augustin beginnt meist eher unspektakulär: Wie viele andere schaltet er als Erstes den Computer ein. Das, was dann folgt, ist oft eine gedankliche Reise in die Vergangenheit, in die Zeit der niederländischen Malerei des 17. Jahrhunderts. Die ist eines der Fachgebiete des 41-jährigen promovierten Kunsthistorikers aus Kanzem. Neben dem Erarbeiten von Wissen über alte Kunstwerke gehört das Verfassen von Publikationen zu den Aufgaben Augustins, der beim Saarland-Museum in Saarbrücken angestellt ist. Dort ist er auch für die fotografische Sammlung sowie für die Pflege von Datenbanken zuständig. Gelegentlich sei auch seine fachliche Kompetenz bei Führungen unter wissenschaftlichen Aspekten durch die Räume des Museums gefragt, erklärt er. Nebenher ist Augustin als Lehrbeauftragter der Universität Saarbrücken tätig. Der Weg nach Kanzem führte den Vater eines elfjährigen Sohnes zunächst an die Mosel. In Wuppertal geboren und aufgewachsen, kam er als Student nach Trier, studierte jedoch zeitweise auch an den Universitäten Amsterdam und Utrecht. "Bei meiner Rückkehr aus den Niederlanden wurde mir erst richtig bewusst, dass man im hiesigen Raum nicht zuletzt wegen des eher ländlichen Flairs eine sehr hohe Lebensqualität genießen kann", berichtet Augustin. Später, als er seine damals ebenfalls in Trier studierende Frau Sabina kennen lernte, beschloss der heute 41-Jährige, in der Region sesshaft zu werden. Auch aus beruflicher Sicht biete das Leben in der Provinz nicht zu unterschätzende Vorteile. "In großen Städten ist es oft sehr schwer, eigene Projekte zu realisieren", weiß Roland Augustin. Ein Grund: "Von meiner Sorte gibt es dort oft sehr viele Leute." Vor rund drei Jahren machte sich die Familie auf die Suche nach einem eigenen Haus. Fündig wurde sie in Kanzem. "Den Ort habe ich bereits vom Bahnfahren gekannt." Dabei habe er immer schon ein Auge für das Panorama und die ländliche Idylle gehabt. Die Augustins ließen sich dort nieder, "wenngleich wir eigentlich nicht von Trier weg wollten". Recht schnell habe sich ein Kontakt zu den Kanzemern aufgebaut. "Wir haben die Leute hier von Anfang an als sehr offen und freundlich empfunden." Augustin: "Ich fühle mich in Kanzem pudelwohl."

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