Vortrag über Vorsorge und Therapie bei Darmkrebs am Kreiskrankenhaus Saarburg

Saarburg · Dass auch Ärzte lieber gute Nachrichten mitteilen ist bei einer Fortbildung am Kreiskrankenhaus Saarburg deutlich geworden: Mit Gerhard Abendschein als neuem Chefarzt für die Bauchchirurgie hat sich das Kompetenzteam für die Behandlung von Darmkrebs neu formiert und sich der Kreisärzteschaft vorgestellt.

 Chefarzt Stefan Burg informiert über Behandlungsmethoden von Darmkrebs. Foto: Krankenhaus

Chefarzt Stefan Burg informiert über Behandlungsmethoden von Darmkrebs. Foto: Krankenhaus

Foto: (h_sab )

Saarburg. Wie ein roter Faden spinnt sich die Nachricht durch die Vorträge, dass sowohl bei der Krebsvorsorge als auch bei der Operation und der Chemotherapie deutliche Fortschritte zu verzeichnen sind. Für den Patienten bedeutet das eine deutlich erhöhte Chance auf Heilung, eine verlängerte Lebenszeit und verbesserte Lebensqualität.
Stefan Burg, Chefarzt der Inneren Abteilung und Gastroenterologe, zeigte in seinem Vortrag über die schmerzfreie Endoskopie, dass deutlich mehr Menschen die Möglichkeit der Vorsorge-Endoskopie wahrnehmen, wenn diese mit einer begleitenden Kurznarkose durchgeführt wird. Diese ist mittlerweile weit verbreitet und auch ambulant durchführbar. Durch die verbreitete Anwendung der Vorsorge-Darmspiegelung können Polypen, die Krebsvorstufen sind, frühzeitig erkannt und abgetragen werden. Dadurch ist die Krebserkrankungsrate deutlich gesenkt worden.
Gerhard Abendschein stellte in seinem Vortrag moderne Operationsmethoden vor, mit denen ein Darmkrebs entfernt werden kann. An einem Beispiel konnte er zeigen, dass seine zusätzliche Spezialisierung in der Gefäßchirurgie dabei von großem Vorteil für die Patienten ist: Um Darmtumore vollständig entfernen zu können, müssen die Eingriffe immer wieder um gefäßchirurgische Prozeduren erweitert werden.
Eine hohe technische Erfahrung ist dabei erforderlich, um das Ziel einer vollständigen Entfernung des bösartigen Tumors mit einem ausreichenden Sicherheitsabstand zu erreichen. Damit dies möglich ist, müssen bei ausgeprägten Tumoren eine Immuno-Chemotherapie der Operation vorgeschaltet werden, bei dem Enddarmkrebs auch eine Bestrahlung. Diese Maßnahmen haben das Ziel, den Tumor in ein Stadium zu überführen, in dem er operiert werden kann.
Wie rasant die Entwicklung im Bereich der Chemotherapie ist, zeigte Lucas Wehling in seinem Vortrag auf. Er betreut als Oberarzt die Onkologische Ambulanz und Station. Damit überblickt er diese Entwicklung seit vielen Jahren. Während es früher nur ungerichtete, zuweilen schlecht verträgliche Chemotherapien gab, gibt es heute zahlreiche neue Therapieverfahren, wodurch individualisierte und zielgerichtete Behandlungsprotokolle gegen Krebs möglich sind. Die Wirksamkeit ist beachtlich, die Nebenwirkungsrate oft erstaunlich gering. Hierdurch konnten die Heilungsraten verbessert, in vielen anderen Fällen die Lebenszeit und Lebensqualität deutlich gesteigert werden.
Bei all diesen Maßnahmen ist das Zusammenspiel der beteiligten Ärzte für den Patienten wichtig: die Fachärzte des Kreiskrankenhauses treffen sich fachübergreifend zu regelmäßigen Tumorbesprechungen, um jeden Patienten vor und während der Therapie gemeinsam zu besprechen. Die Kompetenzen der verschiedenen Fachbereiche werden so zusammengeführt, um für den Patienten die jeweils beste Therapie festzulegen. red

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