Weihnachtsidylle lockt Besucher an die Leuk
Saarburg · Der vermutlich weltweit einzige Weihnachtsmarkt mit Wasserfall wird in Saarburg veranstaltet. Die Organisatoren vom Saarburger Gewerbeverband schwören seit drei Jahren auf den Standort, zu dem die Besucher von weitherkommen. Touristen fragen bereits im Sommer nach dem Christkindlmarkt.
Saarburg. Ein grauer, trister Herbsttag neigt sich seinem Ende zu. Mit der Dämmerung wird es immer bunter am Buttermarkt, rings um den Saarburger Wasserfall. Tausende Lichter spiegeln sich immer stärker im Wasser der Leuk.
Dieses Schauspiel können Besucher in Saarburg nur noch morgen, am letzten Tag des Christkindlmarkts im Hüttendorf am tosenden Wasser erleben. Veranstalter und Besucher sind mit dem Erfolg des Weihnachtsdorfs zufrieden.
"Touristen fragen uns bereits im Sommer, wann genau der Weihnachtsmarkt stattfindet, um ihn ja nicht zu verpassen", sagt Bärbel Vogel von der Saarburger Tourist- Information, und sieht das als eine Auszeichnung, die nur wenige Märkte dieser Art von ihren Besuchern erfahren.
"Natürlich schwanken die Besucherzahlen stark", räumt Organisatorin Ilka Werhan vom Saarburger Gewerbeverband (SGV) ein. Doch die meisten Leute kommen halt erst, wenn sie selbst Feierabend haben. Die 20 Aussteller haben diesmal enormes Glück mit dem Wetter gehabt. Außerdem sei der Markt immer rappelvoll gewesen, wenn ein Programm auf der Bühne am Wasserfall stattgefunden habe. "Das können auf einen Schlag schon mal 1000 Leute gewesen sein", schätzt Werhan.
Nie wieder würde sie den Standort rings um den Saarburger Wasserfall mit dem Boemundhof tauschen, auf dem der Markt bis vor drei Jahren stattgefunden hat. Werhan: "Dort sind zwar die elektrischen Anschlüsse vorhanden, die am Buttermarkt jedes Mal gelegt werden müssen, aber das Ambiente macht alle Mühe wett."
Ähnlich sieht das auch Melanie Benzkirch aus Saarburg: "Das ist ein sehr familienfreundlicher Markt." Man treffe immer Freunde, und die Atmosphäre sei einfach einzigartig.
Die Kulturbeauftragte der Stadt, Anette Barth, hat eine der längsten Standdienste hinter sich. In der Hütte der Kulturgießerei verkaufen sie und ihre Mitstreiter selbst gemachte Feuerzangenbowle und auch Kuchen im Einmachglas. Barth lobt und sagt Danke: "Ich weiß, wie viel Arbeit die Vorbereitung eines solchen Markts ist."
Die Kulturfrau plädiert aber auch für eine kontinuierliche Weiterentwicklung des Christkindlmarktes: "Wir von der Kulturgießerei überlegen, ob wir nicht beim nächsten Mal an unserem Stand mehr Aktion zeigen, vielleicht einen Schmied bei der Arbeit oder die Zubereitung von Feuerzangenbowle."
Barth plädiert auch für etwas spätere Öffnungszeiten, um die außergewöhnliche Atmosphäre verstärkt zu nutzen. Den Standbetreibern schreibt sie ins Stammbuch: "Die Aussteller sollten sich überlegen, nicht alles dem Gewerbeverband zu überlassen und auch mal selbst Sonderaktionen an ihren Häuschen zu starten."
