Infrastruktur Zukunftskonzept wird noch geprüft

Saarburg/Konz · Ein Chefarzt verlässt das Saarburger Kreiskrankenhaus, von den Plänen für das Haus hat man lange nichts gehört. Doch das ist alles kein Grund zur Sorge, sagt Geschäftsführer Arist Hartjes.

 Das Saarburger Krankenhaus spiegelt sich bei Sonnenschein in einem Autodach. An dem Zukunftskonzept für das Haus wird weiter gearbeitet.

Das Saarburger Krankenhaus spiegelt sich bei Sonnenschein in einem Autodach. An dem Zukunftskonzept für das Haus wird weiter gearbeitet.

Foto: h_sab <h_sab@volksfreund.de>

Ein besorgter Bürger hat sich an den TV gewandt. Es herrsche große Unsicherheit über den Fortbestand des Saarburger Kreiskrankenhauses, teilt er mit. Und weiter: Es sei wohl bereits zur Entlassung des Chefarztes der Allgemein- und Viszeralchirurgie gekommen. Bei der Viszeralchirurgie geht es um die operative Behandlung der inneren Organe.

Der TV hat beim Kreiskrankenhaus nachgefragt. Geschäftsführer Arist Hartjes räumt ein, dass der Chefarzt gegangen sei, allerdings aus einem anderen Grund.

Und zur Zukunft der Klinik mit 600 Mitarbeitern und einem Medizinischen Versorgungszentrum in Konz stellt Hartjes klar: „Der Fortbestand des Hauses ist nicht gefährdet. Es gibt überhaupt keine Überlegungen, das Krankenhaus zu schließen. Das macht gesundheitspolitisch auch keinen Sinn.“ Der Landkreis als Träger arbeite in enger Abstimmung mit dem Land an einem Zukunftskonzept, um das Krankenhaus zum Gesundheitszentrum Saarburg weiterzuentwickeln.

Konkret erklärt Hartjes, dass sich Dr. Gerhard Abendschein, der Chefarzt der Allgemein- und Viszeralchirurgie, dazu entschlossen habe, sich beruflich neu zu orientieren, um seinen medizinischen Schwerpunkt, die Gefäßchirurgie, in einem anderen Krankenhaus weiter auszubauen. Hartjes: „Das Kreiskrankenhaus Saarburg kann ihm den Ausbau der Gefäßchirurgie leider nicht bieten, da das hiesige Konzept vorsieht, den Schwerpunkt Viszeralchirurgie zu stärken und weiter auszubauen. Wir haben somit dem Wunsch von Herrn Dr. Abendschein entsprochen und seinen Vertrag aufgelöst, um ihn bei seiner Neuorientierung zu unterstützen.“

Der Geschäftsführer erinnert zudem daran, dass der Landkreis als Träger des Hauses im Januar eine Grundsatzentscheidung pro Zukunftskonzept und damit für den Fortbestand und die umfassende Sanierung und Modernisierung des Hauses getroffen habe. Rund 67 Millionen Euro sollen nach der bisherigen Planung in drei Schritten in Saarburg investiert werden (siehe Info).

Hartjes: „Wir sind derzeit in intensiven Gesprächen über das Zukunftskonzept des Kreiskrankenhauses mit dem dafür zuständigen Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie in Mainz. Das Ministerium hat zur Entscheidungsfindung um weitere Prüfungen gebeten, die derzeit noch laufen.“ Weitere Prüfungen? Anfang Dezember 2017 äußerte sich Thomas Müller, Pressesprecher der Kreisverwaltung Trier-Saarburg, gegenüber dem TV optimistisch, dass das Land noch Anfang 2018 über Fördersummen entscheiden werde. Grundsätzlich habe das Land die Förderfähigkeit des Krankenhausumbaus anerkannt, hieß es.

Arist Hartjes erklärt aktuell, dass die Prüfung langwierig sei, aber ein ganz normales Verfahren. Man müsse bedenken, dass der Kreistag seinen Beschluss erst im Januar getroffen habe. Hartjes: „Derzeit prüfen wir die verschiedenen Varianten, die uns das Ministerium aufgegeben hat. Da geht es um Wirtschaftlichkeit und Umsetzbarkeit. Mehr will ich dazu nicht sagen.“ Parallel stelle das Land den Landeskrankenhausplan fertig. Dieser Plan gibt laut Hartjes Hinweise, ob noch bauliche Veränderungen nötig seien. Dann werde ein konkreter Förderantrag gestellt, den das Land prüfe.

Der Landeskrankenhausplan wird laut rheinland-pfälzischem Gesundheitsministerium wie angekündigt Ende 2018 vorgelegt. Pressesprecherin Sandra Keßler teilt mit, dass ohne einen konkreten Antrag der Zeitpunkt der Förderung nicht eingeschätzt werden könne. Sie stellt klar: „Entscheidend wird sein, wie schnell die baulichen Planungen seitens des Trägers für das Krankenhaus voranschreiten. Das Ministerium hat dem Träger einen Weg aufgezeigt, wie die baulichen Planungen und das Bewilligungsverfahren (trotz der Erstellung des neuen Krankenhausplanes) ohne Verzögerungen voranschreiten können.“

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