Saarburger Polizei: Weniger Wildunfälle, mehr Unfallfluchten

Konz/Saarburg · Nach der Statistik des Polizeipräsidiums Trier (der TV berichtete) stellt die Polizeiinspektion Saarburg ihre Unfallzahlen 2009 vor. Insgesamt haben die Beamten mehr als 1500 Unfälle registriert, etwa fünf Prozent weniger als im Vorjahr.

Hier zurückgegangen, dort gestiegen: Die Entwicklung der Unfallzahlen im Bezirk der Polizeiinspektion (PI) Saarburg ist mit Blick auf die aktuellen Daten aus dem Jahr 2009 durchwachsen. Insgesamt haben sich im Konz-Saarburger Raum 1509 Unfälle ereignet, die in den Polizeiakten vermerkt worden sind. Das sind 85 Unfälle weniger als im Vorjahr. Vor allem die Wildunfälle sind seltener geworden. Während 2008 512 Mal Tiere die Unfallursache waren, wurden im vergangenen Jahr 422 Wildunfälle verzeichnet. Das sei ein Rückgang von 17 Prozent, der niedrigste Wert seit 2003, betont PI-Leiter Markus Kohl im TV-Gespräch. „Es macht sich bemerkbar, wenn es einen harten Winter gab“, sagt Kohl. Dann überlebe nur ein Teil des Jungwilds.

Zahlreiche Wildunfälle haben sich vor allem auf der B 268 an der Ausfahrt nach Lampaden, auf der L 138 zwischen Konz und Niedermennig, auf der K 139 zwischen Serrig und Panzhaus und an der Wiltinger Kupp ereignet. Kohl erwägt eine neue Wild-Warnung: Kollegen aus Hessen stellen zusammen mit Jägern seit kurzem Holzböcke an Orten auf, wo ein Wildunfall passiert sei.

Die Zahl derjenigen, die 2009 bei einem Unfall schwer verletzt worden sind, ist ebenfalls zurückgegangen: von 90 auf 83; Leichtverletzte gab es wie im Vorjahr 184, Tote vier (vier). Die Gesamtzahl der Unfälle mit Verletzten hat von 204 auf 198 abgenommen.

Einer der Toten stammt aus der Gruppe der jungen Fahrer zwischen 18 und 24 Jahren. Sie ist noch immer überproportional oft an Unfällen mit Verletzten beteiligt. 2008 waren es 291 Unfälle, ein Jahr später 315 – der höchste Wert seit 2005.

Deutlich zurückgegangen ist hingegen die Zahl der Unfälle mit Radfahrern. 2009 wurden „nur“ 16 Unfälle registriert, 2008 waren es noch 29. Offenbar setze sich das Tragen eines Fahrradhelms durch, sagt Kohl. Dadurch würden vermutlich weniger Unfälle angezeigt.

Zehn statt zuvor 23 Mal ist 2009 ein Unfall geschehen, bei dem Kinder beteiligt waren. Fünf wurden schwer, sechs leicht verletzt. Sieben Kinder wurden als Mitfahrer im Auto verletzt, „weil sie entweder nicht richtig oder gar nicht altersgemäß gesichert waren“, heißt es in der Bilanz.

Ein Unfall-Zuwachs mit motorisierten Zweiradfahrern ist ebenso zu erkennen. Im vergangenen Jahr sind 38 (27) Unfälle mit Verletzten passiert. 23 Zweiradfahrer wurden schwer, 19 leicht verletzt, tödliche Unfälle gab es keine. Ein offenbar weit verbreitetes Phänomen ist die Unfallflucht. 296 Mal (263) entfernten sich die Verursacher unerlaubt vom Unfallort. PI-Chef Kohl bringt die Wirtschaftskrise als mögliche Ursache ins Spiel. Die Verursacher würden versuchen, die Kosten nicht übernehmen zu müssen. Die Polizei klärt 41 Prozent der Fälle auf.

Übrigens: PI-Chef Markus Kohl kündigt an, in Zukunft den Verkehr verstärkt kontrollieren zu lassen. 2009 gab es 242 Kontrollen an festen Standorten. Das Ergebnis: 3861 Verwarnungen und 485 Anzeigen. Seit kurzem besitze die PI auch eine eigene Laserpistole, mit der nun öfter als sonst gemessen werden könne. Gleichzeitig wolle Kohl die Aufklärungsarbeit in den Schulklassen neun bis zwölf weiter intensivieren.

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