Sarrazin verlässt freiwillig die Bundesbank

Frankfurt/Main · Thilo Sarrazin verlässt freiwillig die Bundesbank. Das teilte die Bundesbank am Donnerstagabend mit.

(red) Nach dem Wirbel um seine umstrittenen Thesen zur Einwanderungspolitik verlässt Thilo Sarrazin freiwillig die Bundesbank. Er habe den Bundespräsidenten gebeten, ihn vom Amt zu entbinden, erklärte der Vorstand der Bundesbank am Donnerstagabend in Frankfurt. Christian Wulff muss daher nicht mehr über den Antrag des Vorstands auf Entlassung Sarrazins entscheiden.

Bundespräsident Christian Wulff hat die einvernehmliche Regelung über das Ausscheiden von Thilo Sarrazin aus der Bundesbank begrüßt. Der Sprecher des Bundespräsidenten, Olaf Glaesecker, erklärte auf Anfrage: "Der Bundespräsident wird dem Antrag von Herrn Doktor Sarrazin entsprechen und begrüßt die einvernehmliche Lösung mit der Deutschen Bundesbank."

Den Entlassungsantrag hat die Bundesbank nach eigenen Angaben zurückgezogen. Zudem halte man negative Bewertungen des Verhaltens Sarrazins nicht mehr aufrecht. Man werde die Zusammenarbeit einvernehmlich zum Monatsende beenden.

Der Bundesbank-Vorstand hatte am Donnerstag vergangener Woche erstmals in seiner Geschichte den Antrag auf Abberufung eines seiner Mitglieder gestellt. Unter dem Chef Axel Weber hatte sich alle übrigen Vorstandsmitglieder gegen den früheren Berliner Finanzsenator Sarrazin gewendet. Er habe mit seinen Thesen das Ansehen der Bundesbank beschädigt und gegen die Pflicht zur Zurückhaltung eines Vorstandes verstoßen, hieß es vor einer Woche.

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