Schadstoff PCB: Schulräume gesperrt

Hermeskeil · In sieben der rund 100 Räume im Hermeskeiler Schulzentrum (Realschule, Hauptschule und Fachklassentrakt), das eine erhöhte Belastung mit dem Schadstoff PCB aufweist, haben die im März angelaufenen Messungen eines Fachbüros den zulässigen Interventionswert von 9000 Nanogramm pro Kubikmeter Luft überschritten.

 Nach den PCB-Funden: Die größten Investitionen sind für das Schulzentrum Hermeskeil vorgesehen.TV-Foto: Archiv/Axel Munsteiner

Nach den PCB-Funden: Die größten Investitionen sind für das Schulzentrum Hermeskeil vorgesehen.TV-Foto: Archiv/Axel Munsteiner

(ax) Das haben Schulleitung, die Verbandsgemeinde als Schulträger und das Gesundheitsamt Trier am Donnerstagmorgen bekannt gegeben. Alle Räume wurden sofort für den Unterricht gesperrt. Am morgigen Freitag beginnen dort die Sanierungsarbeiten. Dabei wollen sich die Verantwortlichen an die Mustersanierung des Klassenraums 106 anlehnen, die bereits abgeschlossen ist. Dort waren die Fensterfugen, die als PCB-Primärquelle gelten, sowie Decken und Fußböden ausgetauscht und erneuert worden.

Die aktuellen Messungen in diesem Raum haben aus Sicht von Realschulleiter Hans-Joachim Gärtner und Bürgermeister Michael Hülpes (CDU) gezeigt, dass die gemeinsam vereinbarte Sanierungsstrategie "einen punktuellen hundertprozentigen Erfolg" (Hülpes) gebracht habe und man bei der Bekämpfung des Schadstoff-Problems auf dem richtigen Weg sei.

Im Raum 106 hatte die Messung einen Wert von nur noch 75 Nanogramm ergeben. Damit wurde der Sanierungszielwert von 300 Nanogramm unterschritten. Insgesamt hätte die systematische Testreihe ein "zwiespätiges Ergebnis" gebracht, so Hülpes. Er sei aber trotz der "überraschend hohen Werte in einigen Räumen" zuversichtlich, dass "wir das Problem in den Griff bekommen können".

Das hätte die Mustersanierung im Klassenraum 106 gezeigt. Neben der Raumluftmessung ist der zwei-Millionen-Euro teure Austausch aller Fenster im Schulzentrum wesentlicher Bestandteil eines Zwölf-Punkte-Maßnahmenpakets. Damit werde in den Sommerferien im Bereich der stärker belasteten Realschule begonnen, sagte Hülpes.

Was die PCB-Blutttests bei den Lehrern und Abschlussklassenschülern vom März ergeben haben, ist weiterhin unklar. Das Gesundheitsamt Trier wartet nach Auskunft von Behördenleiter Harald Michels immer noch auf eine Nachricht des Institus aus Erlangen, das die Proben analysiert. Mitte nächster Woche sollen sie aber vorliegen. Man wolle aber erst die Betroffenen informieren und anschließend in der ersten Maiwoche die Öffentlichkeit über das Bluttest-Ergebnis unterrichten, so Michels.

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