Schleuse hat sechs Monate Probezeit

Zeltingen-Rachtig · Die Bauarbeiten an der zweiten Zeltinger Schleusenkammer neigen sich dem Ende zu. Ab Ostern 2010 soll der Betrieb in beiden Kammern laufen. Für heute hat sich hoher Besuch angesagt.

 In der zweiten Schleusenkammer beginnt heute der Probebetrieb. Ab Ostern 2010, dem Beginn der Saison, sollen beide Kammern gleichzeitig genutzt werden.

In der zweiten Schleusenkammer beginnt heute der Probebetrieb. Ab Ostern 2010, dem Beginn der Saison, sollen beide Kammern gleichzeitig genutzt werden.

Foto: Clemens Beckmann (cb) ("TV-Upload Beckmann"

"Alles dicht!" Das war am 23. und 24. Juni dieses Jahres die entscheidende Botschaft, die von der Staustufe Zeltingen ausging. Damals war die im Bau befindliche zweite Schleusenkammer (Kapazität: 30.000 Kubikmeter) mit Mosel-Wasser gefüllt worden. Zwei Tage lang blieb die 210 Meter lange, zwölfeinhalb Meter breite und zehn Meter tiefe Kammer befüllt.

Heute, Montag, folgt der nächste Meilenstein auf dem Weg zur endgültigen Fertigstellung. Der Probebetrieb startet. Etwa 150 Schiffe, so Baubevollmächtigter Wilfried Lemm (Wasser- und Schifffahrtsamt Trier), werden in den nächsten sechs Monaten durchgeschleust. Dabei wird überprüft, ob alles funktioniert.

 In der zweiten Schleusenkammer beginnt heute der Probebetrieb. Ab Ostern 2010, dem Beginn der Saison, sollen beide Kammern gleichzeitig genutzt werden. TV-Foto: Clemens Beckmann

In der zweiten Schleusenkammer beginnt heute der Probebetrieb. Ab Ostern 2010, dem Beginn der Saison, sollen beide Kammern gleichzeitig genutzt werden. TV-Foto: Clemens Beckmann

Ist das der Fall, wird der reguläre Schleusenbetrieb für einige Wochen in die neue Kammer verlegt. In dieser Zeit wird unter anderem der alte Steuerstand, der durch ein neues Gebäude ersetzt wird, abgerissen.

Pünktlich zur Saisoneröffnung 2010, und damit an Ostern, sollen beide Kammern gleichzeitig genutzt werden. Dann dürften für die Frachtschiffe Wartezeiten der Vergangenheit angehören. Die gibt es bisher noch zwischen Ostern und November, weil die Personenschiffe, die auf diesem Abschnitt der Mosel in großer Zahl unterwegs sind, Vorrang genießen. Weil auch das Güteraufkommen in den vergangenen Jahren stetig stieg und die Schiffe größer wurden, entschied der Bund schon vor Jahren den Neubau einer zweiten Schleusenkammer in Zeltingen und Fankel (Kreis Cochem-Zell). Nach und nach sollen auch die übrigen Mosel-Schleusen erweitert werden.

Die Bedeutung des Projekts wird auch dadurch deutlich, dass Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee heute symbolisch das Signal für den Beginn des Probebetriebs gibt. Die Dimensionen des Bauwerks sind gewaltig: 70 000 Kubikmeter Stahlbeton und 6000 Tonnen Stahl wurden verbaut, 600 000 Kubikmeter Erdreich sind bewegt worden. Die Gesamtbaukosten werden sich auf etwa 45 Millionen Euro belaufen.

Auch für Joachim Gährs, den Präsidenten des Wasser- und Schifffahrtsamtes Trier, ist heute ein besonderer Tag. "Ich bin stolz und glücklich, weil sich das Ende der Arbeiten abzeichnet", sagt er. Die Arbeiten, die vor ziemlich genau sieben Jahren begannen, wurden Anfang 2005 eingestellt, weil es vertragliche Probleme mit dem Generalunternehmer gab (der TV berichtete). Es kam zu einer neuen Ausschreibung. Im Mai 2006 gingen die Arbeiten dann weiter.

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