Schnelles Internet: Region bleibt abgehängt

Ernüchterung bei Internetnutzern in der Region: Es wird auch weiterhin keinen flächendeckenden schnellen Zugang ins Netz geben. Auch die versprochene Alternative über Funknetze lässt auf sich warten.

Trier. (wie) In Bitburg geht es schnell über Breitbandkabel ins Internet, Rittersdorf, ein paar Kilometer weiter, ist Internettechnisch noch Tal der Ahnungslosen. Genau wie Longkamp im Hunsrück oder Schoden an der Saar. In der Region gibt es weiterhin jede Menge weiße Flecken. Und das trotz der Zusage, dass es bald als Alternative zu dem löcherigen Breitband-Netz der Telekom ein flächendeckenden schnellen Internetzugang über Funk geben sollte.

Im vergangenen Jahr wurden drei Lizenzen dafür für die Region versteigert. Doch getan hat sich seitdem noch gar nichts. Man plane den „mittelfristigen Ausbau“ heißt es etwa bei dem Heidelberger Unternehmen Deutsche Breitband Dienste, das eine Lizenz ersteigert hatte. Bis 2009 müssen die Funk-Anbieter laut Vorgaben der Bundesregierung wenigstens 15 Prozent der Gemeinden mit schnellen Internetzugängen versorgt haben.

Offenbar rechnet sich der Bau von Funkmasten in ländlichen Regionen aber nicht. Doch Internet via Funk ist die einzige Alternative für private und gewerbliche Computernutzer in der Region. Zwar gibt es in einigen Orten Privat-Initiativen und örtlich begrenzte Funknetze, doch oft sind die Nutzungsgebühren für die Computernutzer sehr hoch.

Auch die Telekom zeigt weiterhin kein Interesse, das Breitbandnetz auszubauen. Schließlich sei DSL eine freiwillige Leistung der Telekom und werde nur dort angeboten, wo es sich auch rechne, sagt ein Telekom-Sprecher. Wenn Orte auf einen schnellen Internet-Zugang drängen, könnten sie Kooperationen mit der Telekom abschließen: Die Kommune übernimmt die Kosten für die notwendigen Arbeiten zur Kabelverlegung oder sie gibt der Telekom Geld, um die Lücken zwischen der notwendigen Investition und den möglichen Erträgen zu decken.

Drei Orte aus der Region verhandeln laut Telekom derzeit mit dem Konzern darüber. Laut Mainzer Wirtschaftsministerium haben allein in Rheinland-Pfalz 150000 Haushalte keinen schnellen Internet-Zugang. Im Rahmen der Breitband-Initiative Rheinland-Pfalz gibt das Land 350000 Euro zur flächendeckenden Versorgung mit schnellen Internet-Zugängen. Aus Berlin kommen noch 530000 Euro hinzu.

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