Bahnstreik Schüler stranden in Konz - Eltern geschockt

Trier · Wegen des Streiks ist ein Zug nicht mehr weitergefahren. Eltern reagieren geschockt.

Bahnstreik: Schüler stranden in Konz - Eltern geschockt
Foto: Alexander Houben

() Etliche Bahnfahrer, darunter auch zahlreiche Schüler, sind am vergangenen Montag am Bahnhof Konz-Karthaus gestrandet. Schuld daran war der Bahnstreik. Wie Reiner Schladweiler, Vorsitzender des Regionalelternbeirats, berichtet, endete der Zug von Perl nach Trier gegen sieben Uhr am Montagmorgen am Bahnhof in Konz-Karthaus. Erst kurz vorher seien die Mitfahrenden vom Zugführer darauf hingewiesen worden. Verängstigte Kinder hätten ihre Eltern versucht telefonisch zu erreichen, damit sie abgeholt und nach Trier zur Schule gefahren würden, sagt Schladweiler. Viele Eltern seien aber zu dem Zeitpunkt bereits auf dem Weg zur Arbeit gewesen. „Was wäre, wenn den teilweise zehn- und elfjährigen Schülern auf dem dunklen Bahnhof etwas zugestoßen wäre? Wer hätte die Verantwortung übernommen?“, fragt der Elternvertreter. Zwar sei das Streikrecht ein wichtiges Grundrecht, doch dürften durch einen Warnstreik „keine minderjährigen Schüler einer unnötigen Gefahr ausgesetzt werden“. Besser wäre es gewesen, die Züge erst gar nicht fahren zu lassen, meint Schladweiler. Auch andere Bahnnutzer berichten davon, dass Züge in Konz und in Hetzerath „einfach stehen geblieben“ seien und „nun 100 Minuten nicht weiterfahren“ würden.

Von der Deutschen Bahn war dazu gestern keine Stellungnahme zu erhalten. Dem für den regionalen Bahnverkehr zuständigen Zweckverband SPNV Nord in Koblenz waren der Vorfall in Konz oder andere ungeplante Halts von Zügen aufgrund des Streiks bislang nicht bekannt.

Durch den Streik sind am Montag in der Region zahlreiche Züge komplett ausgefallen (der TV berichtete). Deutschlandweit kam es zu massiven Behinderungen im Fern- und Regionalverkehr.

Auch gestern gab es noch vereinzelt Probleme. Die Fernzüge seien mittlerweile wieder nach Plan unterwegs, sagte eine Bahnsprecherin. „Nach den kleineren Verspätungen und wenigen Ausfällen ist der Verkehr jetzt stabil.“

Die Deutsche Bahn und die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) haben am Dienstagnachmittag in Berlin ihre Tarifverhandlungen wieder aufgenommen. Sie waren am Samstag im Streit um die geforderte Lohnerhöhung unterbrochen worden. „Wir werden die Verhandlungen jetzt fortsetzen mit dem festen Willen, am Verhandlungstisch ein Ergebnis zu erzielen“, sagte EVG-Verhandlungsführerin Regina Rusch-Ziemba.

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