Bildung Jetzt doch: Schulen dürfen für Homeschooling auch Microsoft Teams benutzen

Der Druck von Schülern, Eltern und Lehrer war offenbar zu groß: Der rheinland-pfälzische Datenschutzbeauftragte erlaubt nun doch, dass Konferenzsysteme von US-Unternehmen wie Teams von Microsoft in Schulen benutzt werden dürfen. Die Hintergründe.

 Schulen im Land dürfen nun für Homeschooling weiter Systeme wie Teams benutzen. Foto: dpa

Schulen im Land dürfen nun für Homeschooling weiter Systeme wie Teams benutzen. Foto: dpa

Foto: dpa/Jonas Güttler

Noch am Montagabend begründete der rheinland-pfälzische Datenschutzbeauftragte Dieter Kugelmann in einer Online-Veranstaltung der SPD Cochem, an der auch Schulleiter und Elternvertreter teilnahmen, warum er bei seiner Haltung bleibt, dass Videokonferenzsysteme wie Teams oder Zoom gegen die Datenschutzgrundverordnung verstoßen und daher nicht für Homeschooling benutzt werden sollen. Bis Ende des Jahres war es demnach Schulen, die derzeit noch solche Systeme von US-Unternehmen wie Microsoft nutzten, erlaubt, diese weiter einzusetzen. Ab kommenden Schuljahr sollten dann alle Schulen im Land auf die Lernplattformen des Landes wie BigBlueButton oder Moodle setzen.

Diese Systeme stehen aber von Schülern, Lehrern und auch Eltern in der Kritik, weil sie oft nicht stabil genug laufen würden und teilweise unpraktikabel seien.

Nun rudert der Datenschutzbeauftragte offenbar zurück. Das rheinland-pfälzische Bildungsministerium bestätigte volksfreund.de einen Bericht der Allgemeinen Zeitung, wonach das System Teams auch über das Schuljahr hinaus in Schulen benutzt werden kann. „Vor dem Hintergrund der aktuellen Pandemie-Situation haben das Bildungsministerium und der Landesbeauftragte für den Datenschutz und die Informationsfreiheit (LfDI) Rheinland-Pfalz weitere Gespräche über US-amerikanische Videokonferenzsysteme geführt“, sagte eine Ministeriumssprecherin. Zwar sähen die Datenschutzbeauftragten der Länder US-Software-Produkte wie beispielsweise Microsoft Teams, WebEx oder Zoom kritisch. So sei der rheinland-pfälzische Datenschutzbeauftragte der Auffassung, dass diese Systeme „in der aktuell vorhandenen Form grundsätzlich nicht datenschutzkonform betrieben werden können“. Die Schulen befänden sich aktuell in einer Ausnahmesituation, so die Sprecherin. „Deshalb sind wir der Auffassung, dass der Umstieg auf ein neues System aktuell nicht zwingend umgesetzt werden sollte, da Schulen mit vielen zusätzlichen Aufgaben und Herausforderungen konfrontiert sind.“ Vor diesem Hintergrund habe der Datenschutzbeauftragte zugesichert, dass er die Nutzung von Teams & Co. in Schulen auch im kommenden Schuljahr „unter den bekannten Auflagen“ tolerieren werde. Das Bildungsministerium begrüßte diese Entscheidung, so die Sprecherin.

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