Schweinegrippe: Erkrankte meist schnell wieder fit

Trier · Trotz der weiter ansteigenden Zahl von Schweinegrippe-Infizierten besteht nach Ansicht von Gesundheitsexperten kein Grund zur Panik. Bislang sind alle Erkrankten relativ schnell wieder gesund geworden. In Trier und Trier-Saarburg wurden am Wochenende acht weitere Erkrankte gemeldet.

Trier. (wie) "Wer seinen Urlaub auf Mallorca gebucht hat, der soll auch fliegen." Der Dauner Amtsarzt Volker Schneiders sieht trotz der zunehmenden Zahl von Schweinegrippefällen keinen Grund, auf seinen Urlaub zu verzichten. Man könne sich auch hier anstecken. Und wer sich mit dem neuen Grippe-Virus H1N1 ansteckt, der brauche keine Angst zu haben. In der Regel bestehe keine Lebensgefahr. "Bislang ist die neue Grippe harmloser als die normale Grippe", sagt Schneiders. Zehn bestätigte Fälle gibt es bislang im Landkreis Daun. Schneiders ist sich sicher: "Die Ausbreitung ist nicht mehr zu stoppen." Auch Harald Michels, Leiter des Trierer Gesundheitsamtes, sagt, die Spitze bei den Infektionen sei noch längst nicht erreicht.

Durch die Urlaubsreisen breitet sich das Virus rasant aus. Auch in der Region. Erst vor einer Woche sind die ersten Fälle aufgetreten, mittlerweile gibt es fast 50 Infizierte. Die gute Nachricht: Bei keinem der Erkrankten hat das Virus zu schlimmen oder lebensbedrohlichen Verläufen geführt. Alle waren nach ein paar Tagen wieder fit, nur jeder Zehnte musste mit dem Grippemittel Tamiflu behandelt werden. Zwei wurden kurzzeitig im Krankenhaus behandelt. "Bei normalem Verlauf genügt es, die Betroffenen isoliert zu Hause zu behandeln", sagt Michels.

Die Zahl der Infizierten stieg in Trier und Trier-Saarburg auf 29, am Wochenende kamen acht neue Fälle hinzu. In Rheinland-Pfalz stieg die Zahl am Freitag um 33 auf 113. Derzeit sind es vor allem junge Spanienrückkehrer zwischen 14 und 22 Jahren, die sich beim Feiern auf der Partymeile Ballermann auf Mallorca oder im bei Schulabgängern beliebten Lloret de Mar an der spanischen Südküste infiziert haben. Wenig Schlaf, viel Alkohol gepaart mit Hitze und mangelnder Hygiene (gemeinsames Trinken aus Sangria-Eimern) fördert die Ansteckung. "Ein normaler Strandurlaub ist völlig ungefährlich", sagt Amtsarzt Schneiders. Auch im Flugzeug bestehe keine erhöhte Ansteckungsgefahr. Die Angst, sich mit der Grippe anzustecken, ist übrigens kein Grund, eine bereits gebuchte Reise kostenlos zu stornieren. Solange das Auswärtige Amt keine offizielle Reisewarnung ausgesprochen hat, besteht kein Anspruch auf Erstattung der Buchungskosten.

Unterdessen wird über den Einsatz des Impfstoffes diskutiert, der im Herbst verfügbar sein soll.

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