Kriminalität Schwere Vorwürfe gegen Bernhard Stein: Trierer Bischof soll Missbrauchspriester befördert haben statt ihn anzuzeigen

Trier · Hat der ehemalige Trierer Bischof Bernhard Stein einen mehrfach wegen sexuellen Missbrauchs aufgefallenen Geistlichen befördert statt ihn anzuzeigen? Das behauptet der Trierer Historiker Thomas Schnitzler. Der Sprecher der Opfervereinigung Missbit hat am Dienstagabend die Ergebnisse seiner Recherchen vorgestellt. Jetzt fordert er Konsequenzen.

 Der in Weiler (Kreis Cochem-Zell) geborene Bernhard Stein (links) war von 1967 bis 1980 Bischof von Trier. Er starb im Februar 1993. Außerdem im Bild, das bei einer Veranstaltung 1981 entstanden ist: Oswald von Nell-Breuning (mitte) und der damalige Trierer Oberbürgermeister Felix Zimmermann (rechts).

Der in Weiler (Kreis Cochem-Zell) geborene Bernhard Stein (links) war von 1967 bis 1980 Bischof von Trier. Er starb im Februar 1993. Außerdem im Bild, das bei einer Veranstaltung 1981 entstanden ist: Oswald von Nell-Breuning (mitte) und der damalige Trierer Oberbürgermeister Felix Zimmermann (rechts).

Foto: Daniel John (daj)

Der Vorsitzende der Trierer Opfervereinigung Missbit, Thomas Schnitzler, hat schwere Vorwürfe gegen den ehemaligen Trierer Bischof Bernhard Stein erhoben. Stein habe in den 1960er Jahren einen wegen mehrfachen Missbrauchs aufgefallenen Kaplan als Priester in die Eifel versetzt, obwohl er über die Vorwürfe gegen den Geistlichen informiert worden sei, sagte Schnitzler am Dienstagabend auf einer Veranstaltung in Trier. Der damalige Offizial habe den Trierer Bischof sogar indirekt aufgefordert, gegen den Missbrauchspriester vorzugehen, sagte Schnitzler unter Verweis auf ein ihm vorliegendes Schreiben des Kirchenvikars Albert Heintz an Bernhard Stein. „Es erscheint mir untragbar, dass die genannten Verfehlungen ungesühnt bleiben“, heißt es in dem auf den 23. März 1968 datierten Brief wörtlich.