Justiz Senioren gegen Atomwaffen in der Eifel: „Widerständige Alte“ kämpfen weiter

Büchel · Der Protest einer Gruppe Senioren gegen die auf dem Fliegerhorst Büchel in der Eifel stationierten US-Atomwaffen geht weiter. Heute ziehen die Friedensaktivisten vors Bundesverfassungsgericht.

Justiz: Senioren gegen Atomwaffen in der Eifel: „Widerständige Alte“ kämpfen weiter
Foto: dpa/Thomas Frey

Eine Gruppe Friedensaktivisten, die sich selbst „widerständige Alte“ nennt, will heute Beschwerde beim Bundesverfassungsgericht einreichen. Die vier Senioren im Alter zwischen 67 und 79 Jahre beklagen nach eigenen Angaben, dass sich die Gerichte nicht mit dem Unrecht beschäftigt hätten, das von der Existenz der US-Atombomben in Deutschland ausgehe.

Das Koblenzer Landgericht hatte die Friedensaktivisten im Februar in einer Berufungsverhandlung wegen Hausfriedensbruchs zu Geldstrafen verurteilt. Die „widerständigen Alten“, drei FRauen und ein Manan, waren im Sommer 2018 auf das Gelände des Bundeswehr-Fliegerhorsts Büchel in der Eifel eingedrungen, hatten dort die Startbahn blockiert und damit den Flugbetrieb zeitweise lahmgelegt.

Die Senioren wollten damit nach eigenen Angaben gewaltfrei für den Abzug von amerikanischen Atomwaffen aus Deutschland protestieren.

Auf dem Fliegerhorst Büchel sind nach Expertenangaben bis zu 20 Atomsprengköpfe gelagert, die im Ernstfall von Bundeswehr-Tornados transportiert und abgeworfen werden könnten. Jede dieser Atombomben soll eine vielfache Sprengkraft der 1945 in Hiroshima und Nagasaki explodierten Bomben haben.

Die Friedensaktivisten bezeichnen die Stationierung von Atombomben in Deutschland als völkerrechtswidrig. Sich dagegen aufzulehnen, sollte Bürgerpflicht sein, sagt die Kölner Journalistin Ariane Dettloff im Februar volksfreund.de.

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