Serie an Drogentoten: Suche nach Ursache

Wittlich · Fünf Drogentote in Wittlich, davon einer im Gefängnis, sind im Verhältnis zu den Einwohnerzahlen überdurchschnittlich viel. In der Stadt gibt es relativ viele Abhängige, auch wenn die Kripo zu den genauen Zahlen aus Ermittlungsgründen schweigt.

So bedingt die Nachfrage auch das Angebot: Darin jedenfalls sieht die Kriminalinspektion (KI) Wittlich eine Ursache dafür, dass in Folge ihrer Heroinsucht viele Langzeitkonsumenten nicht nur in diesem Jahr in Wittlich gestorben sind. Zudem spiele die Nähe zu den Niederlanden eine Rolle. Inwieweit bei der Rauschgiftproblematik die Tatsache zu werten ist , dass in Wittlich die JVA und die Jugendstrafanstalt (JSA) stehen, könne nicht gesagt werden. Kommen dort Inhaftierte frei, kann ein Rückfall wegen Rauschgiftsucht tödlich enden, weil der entgiftete Körper die frühere Dosis nicht mehr verkraftet.

Hauptquelle für die Drogen seien die benachbarten Niederlande. Meist seien die Dealer selbst abhängig. Das habe auch der große Schlag gegen die Szene im Sommer 2008 deutlich gemacht. Insgesamt zählt die Kriminalinspektion bislang sechs Todesfälle nach einer Überdosis Heroin in 2009. Sie betreut ein Gebiet in der Größe des Saarlandes mit insgesamt 273.000 Menschen.

Dazu gehören die Kreise Bernkastel-Wittlich (außer Morbach), Bitburg-Prüm, Vulkaneifel und der Altkreis Zell. Laut Rauschgiftkommissariat gibt es nicht nur in Wittlich Probleme im Bereich Heroin, sondern auch in Daun-Gerolstein, Bitburg und mittlerweile auch in Bernkastel-Kues.

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